Mögt ihr auch so gerne Spargel? Ich liebe ihn, am besten einfach mit Sauce Hollandaise und Kartoffeln. Deshalb habe ich hier eine histaminarme, vegane Variante der Sauce Hollandaise für euch.
Zutaten:
2 EL vegane Margarine
2 EL Dinkelmehl
200 ml Reismilch oder Hafermilch
100 ml Gemüsebrühe (ohne Hefeextrakt, Sellerie etc.)
1 Prise Kräutersalz
1 EL weißes Mandelmus (nach Geschmack, wird cremiger)
Schmilz die Margarine in einem kleinen Topf und rühre das Mehl ein. Unter ständigem Rühren etwas anschwitzen und dann die Gemüsebrühe und Hafermilch einrühren. Köcheln lassen bis die Soße angedickt ist (Rühren nicht vergessen) und je nach Geschmack würzen. Mir reichen das Kräutersalz und eventuell etwas Mandelmus.
Ich hatte mal wieder Lust auf einen Apfelkuchen und möchte euch hier eine Variante mit laktosefreiem Quark vorstellen. Das Rezept passt für eine 24 cm-Springform. Das ist nicht besonders groß, aber ideal für 2 Personen. Die Zuckermenge ist bereits reduziert, wir essen ja wenig Zucker – der Kuchen ist also nicht besonders süß.
Durch die Haferflocken ist der Boden etwas knuspriger.
Für den Teig:
200 g Dinkelmehl (Typ 630 oder Vollkorn)
50 g gemahlene Haferflocken (optional für mehr Feuchtigkeit)
250 g Quark (laktosefrei, geht sicher auch mit veganem Quark)
1 Ei
50 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Esslöffel Speisestärke (bindet die Masse, optional)
30 g Mandelblättchen
Backofen vorheizen auf 180 °C Ober-/Unterhitze. Die Springform einfetten oder mit Backpapier auslegen. Die Haferflocken mahlen (mache ich mit der Küchenmaschine, geht auch mit dem Pürierstab). Margarine und Zucker cremig rühren, dann das Ei hinzufügen. Mehl, Haferflocken, Backpulver, Zucker und Salz damit vermengen, ggf. Milch hinzugeben. Den Teig in die Springform drücken und einen kleinen Rand hochziehen.
Äpfel schälen, entkernen, in dünne Scheiben schneiden und auf dem Teig verteilen.
Quark, Ei, Zucker, Vanillezucker und Speisestärke verrühren und gleichmäßig über die Äpfel geben. Anschließend Mandelblättchen darüber streuen.
Im vorgeheizten Ofen ca. 60 Minuten backen, bis die Quarkschicht leicht goldbraun ist. Falls der Kuchen zu dunkel wird, nach 30 Minuten mit Alufolie abdecken.
Für alle, die wegen ihrer Histaminintoleranz keine Tomaten essen dürfen, habe ich eine tolle Alternative: gebratene Paprika. Und für Tage, an denen man die Paprika nicht selbst im Ofen vorbereiten möchte, kann ich die Paprika aus dem Glas empfehlen. Ich habe sie bisher immer gut vertragen und verwende sie gerne: einfach pürieren und fertig! Fertige Paprikasauce gibt es zudem auch in türkischen Lebensmittelläden, aber da muss man darauf achten, das weder Tomaten noch Auberginen enthalten sind.
Für den Gemüseanteil verwende ich Lauch, Paprika und Zucchini. Das Gemüse wird vorher klein geschnitten und angebraten, damit der Auflauf nicht zu lange im Ofen bleiben muss.
Das Gemüse braucht 10-15 Minuten bis es durchgegart ist.
Ca. 300 g Dinkelnudeln
Ca. 300 g geröstete Paprika aus dem Glas
1 Päckchen Hafersahne
1 Stange Lauch
1 mittelgroße Zucchini
1 Paprika
1Teelöffel hefefreie Gemüsesuppe
Gewürzsalz
Pfeffer
Paprika
1 Esslöffel Basilikum, gerne aus der Tiefkühltruhe oder frisch
Ca. 75 g geriebener Gouda (oder veganzer Käseersatz)
Als erstes koche ich die Nudeln nach Packungsanweisung und während die Nudeln bissfest garen, lieber etwas eher rausnehmen, da sie ja noch in den Ofen kommen.
Währenddessen bereite ich die Soße zu, damit sie ein bisschen durchziehen kann. Ich püriere die Paprika, mische sie mit der Hafer Sahne und würze sie mit ein bisschen Gewürzsalz und einem Esslöffel Basilikum.
Die Soße lässt sich gut im Standmixer zubereiten, aber natürlich tut es auch ein Pürierstab.
Dann schnippel ich das Gemüse und lasse es auf kleiner Flamme auf dem Herd etwa 10 Minuten durchgaren.
Die Nudeln und das Gemüse anschließend in eine Auflaufform geben und miteinander vermischen, gegebenenfalls noch ein bisschen mit Salz, Pfeffer und Paprika nachwürzen, mit der Tomatensoße übergießen und mit Käse bestreuen.
Ich verwende wahlweise frisch geriebenen Gouda, den ich trotzdem Laktoseintoleranz vertrage, oder wenn es vegan sein soll geriebenem Käseersatz. Dabei unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten, denn teilweise sind hier bei Histaminintoleranz unverträgliche Zusatzstoffe enthalten.
Den Auflauf dann bei 180 Grad Umluft für ca. 20 Minuten überbacken. Guten Appetit!
Nudelauflauf geht irgendwie immer!
Ich werde demnächst einen selbstgemachten, histaminarmen, veganen Käseersatz herstellen – wenn das funktioniert und schmeckt, werde ich das Rezept vorstellen.
Dieses Tiramisu ist alkoholfrei und lässt sich auch laktosefrei zubereiten. Eine ebenfalls verträgliche Variante nimmt etwa 50 g Pistazienmus anstelle des Obstes – das ist etwas süßer und ebenfalls sehr lecker!
Gehaltvoller wird das Ganze mit Mascarpone, uns reicht der Quark, zumal es den auch laktosefrei gibt.
Wir bereiten das Tiramisu in einer mittelgroßen, eckigen Plastikschüssel (ca. 15 x 20 cm) zu. Wer eine ganze Auflaufform für Gäste machen möchte, braucht die doppelte Menge.
100 g Dinkel-Löffelbiskuits (im Bioladen)
1 Päckchen Quark (laktosefrei)
1 Päckchen Sahne (laktosefrei)
Beliebige Beeren, gerne auch getrocknete Heidelbeeren oder Himbeeren (etwa 25 g bei Trockenbeeren)
Ca. 50 ml Hafer- oder Mandelmilch
1 Päckchen Vanillezucker
Das getrocknete Obst mit Hafer- oder Mandelmilch bedecken und mit einem Beutel Vanillezucker süßen. Etwa 10 Minuten stehen lassen. In der Zwischenzeit die Sahne schlagen und den Quark unterheben. Anschließend die Hälfte der Löffelbiskuits in eine (eckige) Schale legen.
Nun das Obst auf den Löffelbiskuits verteilen und etwa die Hälfte der Flüssigkeit nehmen, um die Löffelbiskuits zu tränken. Anschließend mit der Hälfte der Quarkmischung bedecken, die restlichen Löffelbiskuits darauf verteilen, diese wiederum mit dem Rest der Flüssigkeit vom Obst tränken und mit Quarkmischung bedecken. Mindestens zwei Stunden, am besten über Nacht im Kühlschrank stehen lassen.
Mein Dank für dieses Rezept geht an die liebe Andrea, von der das Grundrezept stammt 🙂
Schmeckt immer – und durchgezogen natürlich am besten!
Heute mal kein Rezept, sondern einfach ein Menüvorschlag. Ich werde so oft gefragt, was ich denn noch essen kann und eigentlich ist das eine ganze Menge. Heute gab es Dinkelbulgur mit Grünkernfrikadellen. Die habe ich nicht selbst gemacht, sondern einfach aus der Packung mit einer Trockenmischung zubereitet. Normalerweise koche ich alles selbst frisch, aber manchmal muss es schneller gehen und dann gibt es gerne mal solche Burger. Dazu habe ich Möhren und Pastinaken auf kleiner Flamme in der Pfanne gegart, damit etwas mehr Gemüse und damit natürlich auch Geschmack dabei ist. Wer will, macht sich noch eine Joghurtsoße (in meinem Fall aus laktosefreiem Joghurt) dazu.
Pesto schmeckt ja eigentlich immer, nur leider kann ich kein fertiges Pesto aus dem Supermarkt essen. Im Sommer produziere ich gerne mit allerlei Zutaten aus dem Garten selbst: Ob Möhrengrün oder Kohlrabiblätter, aus fast allem lässt sich leckeres Pesto zaubern.
Die Gartensaison ist leider vorbei, selbst den Mangold habe ich abgeerntet, da sich dort Schnecken eingenistet hatten. Stattdessen verwende ich Tiefkühlkräuter. Basilikum und Bärlauch sind meine Favoriten.
1 Handvoll Pistazien (Bio, ungesalzen)
1 Esslöffel Tiefkühl Bärlauch
2 Esslöffel Tiefkühl Basilikum
Olivenöl nach Bedarf
1 Prise Gewürzsalz
Pistazien mit dem Pürierstab oder in einem Multimixer zerkleinern. Kräuter und Olivenöl von Hand unterrühren. Basilikum wird schnell bitter, wenn man ihn zu lange püriert, deshalb hier besser mit einem Löffel und nicht mit der Maschine arbeiten.
Pistazien und Bärlauch bringen viel Geschmack mit, das Pesto braucht nur noch wenig Salz.
In Gläser umfüllen und mit Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank hält das Pesto etwa zwei Wochen.
Die oben angegebene Menge ergibt etwa zwei Portionen. Hier auf Zucchini und Dinkelnudeln.
Mangold wächst dieses Jahr einfach richtig gut, sodass ich euch heute noch ein leckeres Rezept mit Mangold vorstellen kann. Die Kartoffelbasis habe ich auch aus dem eigenen Garten, nur die Zwiebel und die Paprika sind gekauft.
Mangoldauflauf als buntes Allerlei auf dem Teller.
400 g Kartoffeln
300 g Mangold
2 kleine Möhren
1 weiße Zwiebel
1 Becher Creme fraiche (laktosefrei)
200 g Hirtenkäse (laktosefrei)
1 Teelöffel Paprikapulver
1 Teelöffel hefefreie Gemüsebrühe
1-2 Teelöffel Kräutersalz
Die Basis des Auflaufs bilden die Kartoffen, die ich hier noch mit Kräutersalz und etwas Paprika gewürzt habe.
Zunächst würfel ich die geschälten Kartoffeln und koche sie mit einer Prise Salz etwa 15 Minuten vor. Währenddessen wird der Mangold geputzt und klein geschnitten und die Stiele mit der Zwiebel in etwas Paprikapulver angebraten.
Dann füge ich Möhrenstücke und kleingeschnittenes Mangold Blattgerippe hinzu. Nach etwa 5 Minuten kann der restliche Mangold in Streifen geschnitten und mit Gemüsebrühe bestreut dazu gegeben werden und nochmal 5-6 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen.
Das vorgegarte Gemüse gebe ich auf die Karoffeln und bedecke das Ganze mit ein paar Kleksen Creme fraiche (laktosefrei) und den laktosefreien Hirtenkäsebröseln.
Ein Hinweis für die Veganer: das Ganze funktioniert auch mit Hafersahne, allerdings habe ich noch keinen veganen Hirtenkäse gefunden, mit dem man gut überbacken kann.
Der Auflauf braucht nur etwa 15 Minuten im Ofen.
Bei 180 Grad Umluft ca. 15-20 Minuten lang überbacken. Guten Appetit!
Ich liebe Zucchinipuffer, ganz besonders diese Variante mit Hirtenkäse schmeckt uns sehr gut! Noch dazu sind die Puffer gut verträglich.
Mit etwas Glück kann man sogar Zutaten nach dem eigenen Garten verwenden. Wir haben dieses Jahr viele Kartoffeln ernten können, bei den Zucchini war es aber etwas mau.
Da sie recht wasserhaltig sind, lasse ich die frisch geraspelten Zucchini mit einem Teelöffel Gewürzsalz etwa 20 Minuten stehen, damit sich die Flüssigkeit abgießen lässt. Erst anschließend füge ich die anderen Gewürze und Zutaten hinzu.
1 große Zucchini
500 g Kartoffeln
2-3 kleine Möhren
2-3 Esslöffel Dinkel-Paniermehl
1 Ei
1 Teelöffel Paprika
1 Teelöffel Gewürzsalz
50 g Hirtenkäse
Die Zutaten gut vermischen und jeweils einen Esslöffel in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze ausbraten.
Wir essen die Puffer am liebsten mit selbstgemachtem Kräuterquark oder -joghurt.
Diese herzhaften Pfannkuchen lassen sich blitzschnell zubereiten und vielfältig variieren. Fast jedes Gemüse lässt sich dafür nutzen, kleingeschnippelt und angebraten kann man alles verwenden, was man verträgt und mag.
Ein herzhafter Pfannkuchen mit Frühlingszwiebeln, Paprika und Hirtenkäse.
300 g Dinkelmehl
300 ml Milch
1 Teelöffel Weinstein Backpulver
1 Teelöffel Kräutersalz
1 Teelöffel Paprika
1 Teelöffel Kräuter nach Wahl, z. B. Schnittknoblauch oder Kräuter der Provence passen sehr gut
Gemüse noch Wahl: eine Paprika, eine Zwiebel, eine Zucchini oder eine klein geschnittene Möhre.
Einen Esslöffel voll Gemüse anbraten und ca. eine Kelle Teig darüber schütten. Den Pfannkuchen von beiden Seiten anbraten, bis er leicht gebräunt ist.
Ihr wisst ja schon, dass ich erkrankt bin und meine Redaktionstätigkeit komplett eingestellt habe. Auch meine Tätigkeit als Pädagogin kann ich nicht mehr ausüben. Aber warum und was bedeutet das? Das möchte ich versuchen ein bisschen zu erläutern – eine Art therapeutisches Schreiben vielleicht.
Bei mir begann die Krankheit sich vor allem durch immer wiederkehrende Muskelschmerzen zu manifestieren. Die Schmerzen sind so stark, dass normale Schmerzmedikamente wirkungslos bleiben, schlafen lässt es sich damit selbstredend nicht.
Die Suche nach der Ursache begann im Rheumaspektrum, aber nach erfolgloser Behandlung wurde klar, dass ich keine Erkrankung aus diesem Bereich habe. Auch Fibromyalgie konnte irgendwann ausgeschlossen werden.
Inzwischen wurde eine genetisch begründete Muskelerkrankung gefunden, deren Erforschung noch nicht weit fortgeschritten ist. Das wird natürlich weiter beobachtet, begründet aber wahrscheinlich, wieso meine Muskulatur so stark betroffen ist.
Die Internistin, die meine Schilddrüse behandelt, brachte mich irgendwann auf die Idee, dass die Mastzellen beteiligt sein könnten. Ich weiß noch, wie ich mich in einer schlaflosen Nacht in das Thema MCAS eingelesen habe und dann ganz aufgeregt meinen Mann geweckt habe: Das ist es!
Die Symptome von MCAS, dem Mastzellenaktivierungsyndrom, begleiten mich schon mein ganzes Leben – vieles habe ich nur einfach nicht so wahrgenommen.
Die Symptome sind extrem vielfältig: Blutdruckschwankungen, Synkopen, Herzrasen, Herzklopfen und Schwindel, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sind häufig, Gastritis und Gastroenteritis kommen vor, aber auch juckende Augen, verstopfte Nase, zuschwellender Hals, gereizte Schleimhäute, Kurzatmigkeit oder Asthma, Tinitus ist möglich, Juckreiz und Hitzewallungen, Urtikaria, Muskelschmerzen, Verspannungen, Gelenkschmerzen, Restless Legs, Tremor und nicht zuletzt die schwere Erschöpfung namens Fatigue.
Ehrlich gesagt reicht z. B. schon Schwindel oder Arrhytmie am Herzen aus, um einem den Tag komplett zu vermiesen – tagelang liegt man dann danieder.
Alle diese Symptome können durch unterschiedliche Trigger ausgelöst werden. Und wenn ich mich rückbesinne, wird mir klar, was alles davon bei mir schon zu Problemen geführt hat.
„Wie auch bei der Mastozytose gibt es zahlreiche Auslöser (sogenannte Trigger), die auch von Betroffenem zu Betroffenem variieren können.
Als Trigger wurden schon beschrieben:
Medikamentenunverträglichkeiten
Insbesondere auch bei Salicylaten
Kodein, Polymyxin B, Morphium, Dextran, Aspirin, Alkohol, Farbstoffe, Lokale Betäubungsmittel, Röntgenkontrastmittel. Besondere Vorsicht ist empfohlen bei Narkosen, da auch einige der üblicherweise für die Anästhesie verwendeten Medikamente Histaminfreisetzungen auslösen können.
Insektengift, Tiergift
Bienen, Wespen, Quallen, Schlangen, etc.
Nahrungsmittel & Gerüche
Histaminhaltige Lebensmittel wie Käse, Fisch, Geräuchertes
So, wer sich durch diesen ganzen Text gelesen hat, der weiß nun, dass MCAS tückisch ist – schwer zu diagnotizieren (kennt kaum einer, obwohl wahrscheinlich 17 % der Bevölkerung betroffen sind), Auslöser sind schlecht oder gar nicht zu vermeiden und das Ganze ist leider noch dazu nicht gut zu behandeln. Man versucht zwar die Trigger zu vermeiden, was beispielsweise bei histaminreicher Nahrung noch machbar ist, aber bei Hitze oder auch (positivem) Stress echt schwierig bzw. unmöglich. Medikamentös sind das vorallem Antihistaminika, die zur Anwendung kommen, aber eine echt Behandlung gibt es (noch) nicht.
Zudem steht eine ME/CFS-Erkrankung im Raum, die ich immer noch nicht so recht wahrhaben will. Aber die massive Fatigue macht definitiv Probleme und Crashs sind leider eher die Regel geworden als eine Ausnahme. Wer mich besser kennt ahnt, dass Pacing als oft wirksames Mittel gegen diese Crashs für mich extrem schwer ist. Ich arbeite dran …
Aber was bedeutet das alles im Alltag für mich? Viele von euch kennen mich über die Pferde. Mein (fast) ganzes Leben haben mich meine Hunde und Pferde begleitet, ich hatte bis zu drei eigene Pferde, habe sie jahrelang in Eigenregie gehalten und u. a. Wettkämpfe bis ins internationale Niveau im Distanzsport bestritten.
In den letzten Jahren haben die Einschränkungen schon dazu geführt, dass ich nur noch freizeitmäßig geritten bin und ganz zum Schluss zwei Fohlen aus der wunderbaren Canela gezogen habe. Leider wurde mir auch der regelmäßige Umgang mit dem Pony zu viel, die Versorgung und Bewegung bei Hitze und Kälte (siehe Trigger) haben mich völlig überfordert. Jahrelang habe ich herausgezögert, was ich nicht wahrhaben wollte – Pferdehaltung geht für mich nicht mehr.
Canela ist in ein ganz tolles neues zu Hause gezogen. Ich vermisse sie sehr. Es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben. Aber es ist so, ich lebe ohne das beste Pony der Welt.
Und ich kann keine längeren Strecken mehr gehen, nicht lange stehen. Also weder wandern, noch lange Spaziergänge mit meinem Hund Paul machen. Ohne meinen Mann könnte ich den Paul auch nicht mal mehr ansatzweise auslasten.
Inzwischen versuche ich, mir zumindest mein Hobby Reisen zu erhalten. Da ich keine langen Strecken mehr fahren kann, bei MCAS wird dazu geraten nicht länger als 1,5 Stunden im Auto zu sitzen, da die Erschütterungen die Mastzellen triggern, versuche ich nahe Ziele zu finden oder etappenweise zu fahren.
Das Wohnmobil ist mein Versuch, mir das zu ermöglichen: Reisen und vielleicht auch mal gute Freunde zu besuchen, die etwas weiter weg wohnen. Bisher klappt das leider nur so mäßig, einen Versuch Freunde in der alten Heimat Baden-Württemberg zu besuchen, musste ich abbrechen und mich unterwegs abholen lassen. Der Verlust der Unabhängigkeit ist nicht leicht für mich.
Und seien wir ehrlich: soziale Teilhabe ist als erstes weg. Mit meiner Erkrankung sitzt man nicht mehr abends in der Kneipe und trinkt ein Bierchen, man besucht auch keine Konzerte mehr und steht dort mehrere Stunden bei lauter Musik. Man besucht keine Partys und wenn die anderen Feierabend haben und sich über ein Treffen freuen würden, liegt man völlig erschöpft auf dem Sofa – wartend auf die nächste schmerzhafte, schlaflose Nacht.
Wenn man doch mal verabredet ist, die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man ziemlich sicher kurzfristig ab, weil man einfach nicht mehr kann (sorry, ich bin eigentlich nicht unzuverlässig!). Eine chronische Erkrankung schränkt ein, auch wenn man sie auf den ersten Blick nicht sieht …