Reisebuch-Tipp: Ruhrgebiet Abenteuer

Es ist nicht weit von Osnabrück ins Ruhrgebiet und doch kenne ich nur wenige Ecken: In Duisburg haben wir mal ein Wohnmobil gekauft, den roten Transit, der mehr in der Werkstatt stand, statt mit uns unterwegs zu sein, und eine liebe Freundin hat ein paar Jahre in Bochum gelebt. Ein Reiseführer mit dem Titel Ruhrgebiet Abenteuer hat mich neugierig gemacht.

Der Anspruch dieser Reihe ist es da anzufangen, wo andere aufhören. Und in der Tat, es sind attraktive Ideen, günstig oder kostenlos und teilweise wirklich ungewöhnlich. Das geht ein bisschen zulasten der „üblichen“ Sehenswürdigkeiten, die man ja trotzdem gern sehen möchte. Sie kommen etwas kürzer, sind aber immerhin unter dem Stichwort „Wenn man schon mal in XXX ist“ aufgeführt.

Damit ist der Band durchaus geeignet für Menschen wie mich, die sich noch nicht gut im Ruhrgebiet auskennen und für Profis, die beispielsweise die App-Wanderung durchs Muttental entdecken können und bei der Wanderung in die Rolle der Bergleute schlüpfen können.

Im idyllischen Muttental befinden sich zahlreiche alte Zechen.

Uns hat der Band mit seinen Abenteuer-Ideen gefallen und wir werden sicher noch ein paar Tipps ausprobieren.

Renate Zöller: Ruhrgebiet Abenteuer. Michael Müller Verlag, Erlangen, 2023. ISBN 978-3-96685-101-5
Wenn man schon mal da ist: Die Altstadt von Hattingen ist beeindruckend gut erhalten!

Reisebuch-Tipp: Inspiration Fränkische Schweiz vom Kompass Verlag

Das Buch „Inspiration Fränkische Schweiz. Oberes Maintail, Hersburger Schweiz“ ist nur ein kleines Bändchen, unscheinbar wie eine Werbebroschüre vom örtlichen Tourismusverband – und doch ein lesenswertes Reisebuch. 37 Natur und Wanderhighlights verspricht der Band und stellt sie gleich zu Beginn auf einer übersichtlichen Doppelseite dar, die dann quasi als Inhaltsangabe ein paar Seiten später mit Beschriftung wiederholt wird. Auch wenn es diese Doppelung nicht gebraucht hätte, das kleine Büchlein ist übersichtlich und gut strukturiert. Bei den einzelnen Tipp gibt es kleine Kartenausschnitte sowie Zeit und Längenangaben sowie Höhenmeter. Dazu gibt es GPS-Tracks, die ich allerdings nicht ausprobiert habe.

Das klar gegliederte praktische Büchlein ist empfehlenswert und passt sicher auch in jede Jackentasche.

KOMPASS Inspiration Fränkische Schweiz: 37 Natur- und Wanderhighlights. Kompass Karten, Insbruck, 978-3991541219.

Reisebuch-Tipp: Heimatmomente Teutoburger Wald aus dem 360° Medien Verlag

Auf der Suche nach Reise- und Ausflugsinspiration bin ich auf die Reiseführer vom 360° Medien Verlag gestoßen. Um einen Einblick in eine mir bisher unbekannte Buchreihe zu bekommen, schaue ich gerne erstmal in einen Band, dessen Inhalt mir prinzipiell bekannt ist, d.h. ich habe mir den Reiseführer zum Teutoburger Wald rausgesucht, da ich hier beurteilen kann, ob die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erfasst wurden und es ein paar zusätzliche spannende Tipps gibt.

Dagmar Höner: Heimatmomente: Teutoburger Wald. 50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen. Mettmann, 2024. 978-3-96855-501-0

Bei diesem Band fällt mir direkt auf, wie kleine und kompakt der Reiseführer ist. Das ist ein bisschen schade, denn auf den 256 Seiten verbergen sich 260 Fotos, die ich durchaus gerne etwas größer gesehen hätte. Die gute Bebilderung sticht nämlich definitiv hervor – ich mag es sehr, wenn Reiseführer Lust auf das Entdecken machen und attraktive Fotos beinhalten.

Obwohl die Bände der Reihe Heimatmomente nicht groß sind, sind sie gut lesbar und die versprochenen Mikroabenteuer sind tatsächlich eine tolle Mischung aus ganz unterschiedlichen Ideen. Geocoaching, Alpkapa-Wanderung, Museumseisenbahn und ein Café in einem Bauernhausmuseum, das liest sich ebenso interessant wie ein Barfußpfad und ein Wisentgehege. Im Detail habe ich die ein oder andere Anmerkung: z. B. beim Osnabrücker Piesberger Gesellschaftshaus wäre der sonntägliche Cafébesuch bestimmt eine Empfehlung wert, aber vielleicht entdecken die Besucher den leckeren Kuchen ja selbst.

Zu jedem Ausflugstipp gibt es eine praktische Übersicht, die in der Regel die Lage, die Adresse, weitere Aktivitäten und eine Webadresse enthält. Bei den Wanderungen fehlt mir hier ehrlich gesagt eine Streckenlänge, damit man beurteilen kann, ob der Weg überhaupt für einen selbst geeignet ist oder wieviel Zeit man dafür einplanen muss.

Für mich aber auf jeden Fall ein toller kleiner Reiseführer, den ich gern weiter empfehlen kann und der ein paar Ideen enthält, die ich noch nicht kannte.

Unser neues Wohnmobil: der Ford Big Nugget – der praktische Kastenwagen

Der sollte es sein: der Big Nugget mit Westfaliaausbau.

Eigentlich wollten wir ja keinen Camper mehr, ich wollte aus gesundheitlichen Gründen nur noch Urlaub in Ferienwohnungen oder -häusern machen. Unseren letzten Wohnwagen hatten wir verkauft, weil das Drumherum für mich zu anstrengend war. Aber in der Praxis hat sich das gar nicht als tauglich erwiesen. Ich kann keine langen Anfahrten mehr machen (Autofahren triggert die Mastzellen), ich schlafe sowieso schlecht und ertrage keine schlechten Betten und das Ein- und Ausräumen von Ferienwohnungen ist auch ganz schön anstrengend. Es macht ja wenig Sinn, wenn ich am Ferienort angekommen tagelang liegen muss.

Der Wunsch nach einem Wohnmobil wuchs und wuchs und natürlich hieß es zuerst: „Wenn wir in Rente sind, kaufen wir uns wieder ein Wohnmobil.“ Aber ich bin ja schon in Rente und ich weiß gar nicht wie fit ich bin, wenn mein Mann Jens in Rente ist. Also haben wir uns doch noch mal auf die Suche nach einem Wohnmobil gemacht.

Die Kriterien waren relativ eindeutig: Ich brauche ein Fahrzeug mit Automatik und am besten mit einem Abstandstempomaten wegen der Muskelprobleme. Das Fahrzeug darf nicht länger als 6 Meter sein, damit man keine weiten Wege gehen muss und möglichst dicht am Ziel parken kann. Zudem wollten wir ein WC an Board und einen großen Kühlschrank wegen der Selbstversorgung. Ich kann nicht unter die Spüle kriechen, möchte also einen gut erreichbaren Kühlschrank. Last nut not least brauchen wir einen großen Stauraum unter dem Bett und einen Platz unter der Dinette, der keine Stufen hat – da müssen schließlich zwei große Hunde liegen.

Der Nugget passt auch auf kleine Stellplätze.

Es gab nur wenige Fahrzeuge, die diese Kriterien erfüllten. Unser Big Nugget hat uns mit seinem relativ großzügigen Raumangebot für die kurze Länge überzeugt. Unter dem Bett ist ausreichend Platz für den großen Paul, Lotta passt unter den Tisch. Das Bett ist 154 cm breit und 200 cm lang, hat also auch eine ausreichende Größe. Die Kaltschaummatratze lagert auf dem Froli-System, ich finde es sehr bequem. Der große Kühlschrank lässt sich von oben befüllen und die Ford Transit Basis hat alle erdenklichen Assistenzsysteme an Board: unter anderem einen Abstandstempomaten und einen Parkassistenten, mit dessen Hilfe ich beispielsweise direkt vor der Uniklinik Münster einparken konnte.

Passt auch mal auf einen PKW-Parkplatz …

Dank Dachklimaanlage muss ich auch nicht so unter der Wärme leiden und die Solaranlage sorgt dafür, dass wir auch mal eine Nacht ohne Strom stehen können.

Praktisches Detail: Der Fliegenvorhang im Heck.

Anfangs gab es einiges an Problemen, die Wasserpumpe lief nicht, das Fahrzeug hat unterwegs die Aufbaubatterie nicht mehr geladen und der Kühlschrank lief andauernd. Wir haben im ersten Urlaub etwas Stress mit dem Batteriemanagement gehabt und ehrlich gesagt in den Wochen danach (zuviel) Zeit in der Werkstatt verbracht. Der Anschluss des Wechselrichters musste korrigiert werden und das Update des Kühlschranks mit einem neuen Steuergerät hat für abstruse Fehlermeldungen und Probleme gesorgt. Ich nehme Daumendrücker entgegen, dass das jetzt langsam mal erledigt ist.

Ein bisschen Hippiebus-Look musste sein!
Den Heckausbau hat Jens selbst gemacht. In der Mitte ist Platz für Paul, links sind die Stühle und rechts Kabel und Wasserkanister.
Kleine Behälter aus dem schwedischen Möbelhaus sind ideal, um Kleinkram unterzubringen und den etwas steril wirkenden Küchenbereich aufzupeppen.
Der Stauraum im Bad lässt sich auch mit Ikea Produkten aufpeppen.

Buchtipp Reiseführer: Ausflüge in die Pfalz

Wer ein Wohnmobil im Carport stehen hat, der hat natürlich immer Lust neue Städte und Landschaften zu entdecken. Ich liebe es, in Reiseführern zu stöbern und zukünftige Roadtrips zu planen. Dieses Mal habe ich mit der Pfalz auseinandergesetzt. Dort gibt es nicht nur wunderhübsche Orte, sondern auch beeindruckende Sandsteingebirge zum Wandern. Auch wenn ich selbst nicht mehr dabei bin, so suche ich doch spannende Routen raus, an denen mein Mann Spaß hat.

Der erste Titel, den ich mir für die Pfalz angesehen habe ist der Band von Dumont aus der Reihe „52 kleine & große Eskapaden“. Ich mag die Reihe ganz gern, weil sie einen guten Überblick verschafft, was man in einer Region unternehmen kann. Manchmal sind auch ungewöhnliche Vorschläge dabei, auf die man selbst nicht kommt, obwohl man die Region schon gut kennt, So habe ich mir beispielsweise auch den Band über das Münsterland und das Emsland besorgt.

Thomas Diehl: 52 kleine & große Eskapaden in der Pflanz. Dumont Reiseverlag, Ostfindern, 2019. ISBN 978-3-7701-8094-3

Die Struktur der Bände ist immer gleich, es gibt kleine und große Ausflüge sowie sogenannte Miniurlaube. Über diese Aufteilung kann man streiten, ich fände es praktischer, wenn man sich an den Aktivitäten orientieren könnte, beispielsweise Wandern, Schlemmen, Besichtigen usw. Wie lange man an einem Ort verweilt oder wie lange man für die Aktion braucht, ist ja doch unterschiedlich und wird individuell geplant.

Nicht desto trotz gibt es wirklich tolle Ideen und Vorschläge in diesem Band und schon beim Durchblättern bekommt man Lust, loszufahren und die Pfalz zu entdecken. Die kleinen Übersichtskarten zu Beginn der Kapitel helfen, sich zu orientieren, wo das jeweilige Abenteuer zu finden ist, aber ich nutze auch die Übersichtskarten am Buchende, wenn ich etwas in einer bestimmte Region suche.

Richtig gut gefallen mir die vielen Fotos, die den animierenden Charakter des Bandes noch unterstreichen und natürlich die kleinen Karten beim jeweiligen Vorschlag, die die Orientierung erheblich erleichtern. Jemand wie ich, der beispielsweise nicht gut laufen kann, sieht sofort, wo der Parkplatz vor Ort ist und ob der Ausflugstipp geeignet sein könnte.

Für mich ist der Band ganz klar zu empfehlen und ich freue mich drauf, irgendwann die Pfalz zu entdecken!

Die Pfalz ist natürlich vor allem ein tolles Wandergebiet, weshalb ich euch auch ein Wanderbuch vorstellen möchte.

Walther Theil: Kompass Wanderführer Pfälzer Wald und Deutsche Weinstraße, Kompas-Karten GmbH, Innsbruck, 2024. ISBN 978-3-99121-971-2

Der Wanderführer ist super geeignet, um sich einen Überblick über die schönsten Touren der Region zu verschaffen. Ich nutze ihn, indem ich die beigefügte Karte zur Übersicht nehme und mir dann die Region aussuche, die wir besuchen wollen.

Das Farbsystem hilft mir, eine passende, d. h. von der Längeund Schwierigkeit geeignete Wandertour zu finden. Ich sehe zudem auf den Karten bei der jeweiligen Wanderung, wo ich in der Nähe parken kann und ob ich vielleicht ein kleines Stück spazieren gehen kann, während mein Mann wandert.

Die angegebene Streckenlänge und Beschreibung der Wege (und der Wegsruktur!) hilft außerdem, einen geeigneten herauszusuchen. Schließlich sind die besonders schweren, also schwarz gekennzeichnet Touren sicher nichts, aber oft findet man auch eine einfachere blaue oder rote Tour in der Nähe.

Zu Beginn der Tourbeschreibung findet sich immer auch eine Übersicht über die Länge zwischen den Etappen und die Höhenmeter. Ich finde das für uns ideal, um zu planen, ob man die Tour bis zu einer Sehenswürdigkeit laufen und dann abkürzen kann oder muss, weil es zu steil wird. Schließlich hat Jens mit Lotta einen nicht mehr ganz jungen Hund dabei …

Auch dieser Band hat mir gut gefallen und wir werden mit Sicherheit mal in die Pfalz reisen und dann berichten, wie gut es mit den Wandertouren und den Eskapaden vor Ort geklappt hat!

Mein Leben mit der chronischen Erkrankung Mastzellaktivierungssyndrom – ein ganz persönlicher Beitrag

Ihr wisst ja schon, dass ich erkrankt bin und meine Redaktionstätigkeit komplett eingestellt habe. Auch meine Tätigkeit als Pädagogin kann ich nicht mehr ausüben. Aber warum und was bedeutet das? Das möchte ich versuchen ein bisschen zu erläutern – eine Art therapeutisches Schreiben vielleicht.

Bei mir begann die Krankheit sich vor allem durch immer wiederkehrende Muskelschmerzen zu manifestieren. Die Schmerzen sind so stark, dass normale Schmerzmedikamente wirkungslos bleiben, schlafen lässt es sich damit selbstredend nicht.

Die Suche nach der Ursache begann im Rheumaspektrum, aber nach erfolgloser Behandlung wurde klar, dass ich keine Erkrankung aus diesem Bereich habe. Auch Fibromyalgie konnte irgendwann ausgeschlossen werden. In der Neurologie wurde und wird weiterhin gesucht, Genetik ist ebenfalls involviert.

Die Internistin, die meine Schilddrüse behandelt, brachte mich irgendwann auf die Idee, dass die Mastzellen beteiligt sein könnten. Ich weiß noch, wie ich mich in einer schlaflosen Nacht in das Thema MCAS eingelesen habe und dann ganz aufgeregt meinen Mann geweckt habe: Das ist es!

Die Symptome von MCAS, dem Mastzellenaktivierungsyndrom, begleiten mich schon mein ganzes Leben – vieles habe ich nur einfach nicht so wahrgenommen.

„Die Symptome eines MCAS können – wie bei einer Mastozytose – vielfältig sein. Das liegt daran, dass Mastzellen sich im ganzen Körper im Bindegewebe und vor allem in Grenzorganen, wo Kontakt mit der feindlichen Außenwelt besteht (Darmschleimhaut, Atemwege, Haut), sowie in der Nähe von Gefäßen und Nerven befinden. Wenn sie getriggert/ aktiviert werden, können Sie ihre Mediatoren (Stoffe, wie Histamin, Heparin, Tryptase, Prostaglandine, Leukotriene und Zytokine und andere Botenstoffe) an unterschiedlichen Stellen ausschütten und somit zu Symptomen führen.“

(Quelle: https://www.mastozytose.de/mcas)

Die Symptome sind extrem vielfältig: Ob juckende Augen, verstopfte Nase, zuschwellender Hals, gereizte Schleimhäute, Kurzatmigkeit oder Asthma, Tinitus ist möglich, aber auch Blutdruckschwankungen, Synkopen, Herzrasen, Herzklopfen und Schwindel, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sind häufig, Gastritis und Gastroenteritis kommen vor, Juckreiz und Hitzewallungen, Urtikaria, Muskelschmerzen, Verspannungen, Gelenkschmerzen, Restless Legs, Tremor und Fatigue.

Die grafische Übersicht zeigt ganz gut, was alles betroffen ist – allerdings ist ausgerechnet die bei mir stark betroffene Muskulatur auf diesem Bild nicht enhalten. Aber auch die anderen Symptome treten regelmäßig auf. Und ehrlich gesagt reicht z. B. schon Schwindel oder Arrhytmie am Herzen aus, um einem den Tag komplett zu vermiesen – tagelang liegt man dann danieder.

(Quelle: https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/300-399/360-labordiagnostik-bei-verdacht-auf-mastzellaktivierungssyndrom)

Alle diese Symptome können durch unterschiedliche Trigger ausgelöst werden. Und wenn ich mich rückbesinne, wird mir klar, was alles davon bei mir schon zu Problemen geführt hat.

„Wie auch bei der Mastozytose gibt es zahlreiche Auslöser (sogenannte Trigger), die auch von Betroffenem zu Betroffenem variieren können.

Als Trigger wurden schon beschrieben:

  • Medikamentenunverträglichkeiten
    • Insbesondere auch bei Salicylaten
    •  Kodein, Polymyxin B, Morphium, Dextran, Aspirin, Alkohol, Farbstoffe, Lokale Betäubungsmittel, Röntgenkontrastmittel. Besondere Vorsicht ist empfohlen bei Narkosen, da auch einige der üblicherweise für die Anästhesie verwendeten Medikamente Histaminfreisetzungen auslösen können.
    • Insektengift, Tiergift
      • Bienen, Wespen, Quallen, Schlangen, etc.
    • Nahrungsmittel & Gerüche
      • Histaminhaltige Lebensmittel wie Käse, Fisch, Geräuchertes
      • Konservierungsmittel
      • Farbstoffe und künstliche Aromen
      • starke Gerüche
      • heiße, scharfe Speisen
      • Alkohol
    • physische Faktoren
      • Temperaturwechsel, Hitze, Kälte, Sonnenlicht
      • Reibung, Ruckeln, Massagen, Physio
      • körperliche Anstrengung, Sport
    • psychische Faktoren
      • Aufregung, emotionaler Stress
      • Schlafmangel
    • Infektionen
      • insbesondere virale Infekte
    • Hormone
      • Schilddrüse, Zyklus
    • Allergene und Impfungen

So, wer sich durch diesen ganzen Text gelesen hat, der weiß nun, dass MCAS tückisch ist – schwer zu diagnotizieren (kennt kaum einer), Auslöser sind schlecht oder gar nicht zu vermeiden und das Ganze ist leider noch dazu nicht gut zu behandeln. Grob gesagt, man versucht die Trigger zu vermeiden, was beispielsweise bei histaminreicher Nahrung noch machbar ist, aber bei Hitze oder auch (positivem) Stress echt schwierig bzw. unmöglich. Medikamentös sind das vorallem Antihistaminika, die zur Anwendung kommen, aber eine echt Behandlung gibt es (noch) nicht.

Ohne in die Details gehen zu wollen: Eine neurologisch-muskuläre Grunderkrankung ist nicht ausgeschlossen und auch danach wird weiter gesucht. Lange wollte ich davon nichts hören – eine Grunderkrankung reichte mir völlig aus. Aber die massive Muskelproblematik und der Muskelabbau lassen mir keine Ruhe.

Aber was bedeutet das alles im Alltag für mich? Viele von euch kennen mich über die Pferde. Mein (fast) ganzes Leben haben mich meine Hunde und Pferde begleitet, ich hatte bis zu drei eigene Pferde, habe sie jahrelang in Eigenregie gehalten und u. a. Wettkämpfe bis ins internatiornale Niveau im Distanzsport bestritten.

In den letzten Jahren haben die Einschränkungen schon dazu geführt, dass ich nur noch freizeitmäßig geritten bin und ganz zum Schluss zwei Fohlen aus der wunderbaren Canela gezogen habe. Leider wurde mir auch der regelmäßige Umgang mit dem Pony zu viel, die Versorgung und Bewegung bei Hitze und Kälte (siehe Trigger) haben mich völlig überfordert. Jahrelang habe ich herausgezögert, was ich nicht wahrhaben wollte – Pferdehaltung geht für mich nicht mehr.

Canela ist in ein ganz tolles neues zu Hause gezogen. Ich vermisse sie sehr. Es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben. Aber es ist so, ich lebe ohne das beste Pony der Welt.

Und ich kann keine längeren Strecken mehr gehen, nicht lange stehen. Also weder wandern, noch lange Spaziergänge mit meinem Hund Paul machen. Mein größer Wunsch im Moment ist, irgendwann mit ihm wieder hobbymäßig Mantrailing machen zu können.

Inzwischen versuche ich, mir zumindest mein Hobby Reisen zu erhalten. Da ich keine langen Strecken mehr fahren kann, bei MCAS wird dazu geraten nicht länger als 1,5 Stunden im Auto zu sitzen, da die Erschütterungen die Mastzellen triggern, versuche ich nahe Ziele zu finden oder etappenweise zu fahren. Das neue Wohnmobil ist mein Versuch, mir das zu ermöglichen – reisen und vielleicht auch mal gute Freunde zu besuchen, die etwas weiter weg wohnen.

Denn seien wir ehrlich: soziale Teilhabe ist als erstes weg. Mit meiner Erkrankung sitzt man nicht mehr abends in der Kneipe und trinkt ein Bierchen, man besucht auch keine Konzerte mehr und steht dort mehrere Stunden bei lauter Musik. Man besucht keine Partys mehr und wenn die anderen Feierabend haben und sich über ein Treffen freuen würden, liegt man völlig erschöpft auf dem Sofa – wartend auf die nächste schmerzhafte, schlaflose Nacht.

Wenn man doch mal verabredet ist, die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man ziemlich sicher kurzfristig ab, weil man einfach nicht mehr kann (sorry, ich bin eigentlich nicht unzuverlässig!). Erschreckend, wie sehr chronische Erkrankung einschränkt, auch wenn man sie auf den ersten Blick nicht sieht …

Rundreise durch viele Naturparks im Sommer 2024 mit Wohnmobil in Südschweden

Eigentlich hatten wir dieses Jahr geplant, uns in Schweden ein Ferienhaus zu nehmen. Gleichzeitig wuchs in uns der Wunsch, doch lieber mit dem Wohnmobil zu reisen, weil es aufgrund meiner Erkrankung besser ist nur kurze Strecken zu fahren und flexibler zu sein. Zudem ist es mit dem Wohnmobil einfach weniger aufwändig irgendwo anzuhalten und zu übernachten.

Unser neues Wohnmobil ist ein Ford Big Nugget. Ausgestattet mit einem Automatikgetriebe und allen möglichen Assistenzsystemen lässt es sich auch von mir trotz der Muskelproblematik ganz gut fahren, wobei ehrlicherweise Jens die Strecken im Urlaub zurücklegt.

Der neue: ein 6 Meter Kastenwagen mit Automatik, Dachklima und Solar.

Wir sind dann ganz entspannt in mehreren Etappen und mit Zwischenübernachtungen über die Vogelflugroute nach Schweden gefahren und haben uns als erstes Ziel den Nationalpark Söderasen ausgesucht. Der Nationalpark besticht durch tiefe Täler und beindruckende Schluchten. Aber es gibt auch eine behindertenfreundliche Route um den See im Skäralid-Tal, sodass auch ich ein bisschen spazieren gehen konnte, während Jens und Lotta auf Entdeckungstour gegangen sind.

Der Beginn der kurzen Strecke für mich. Toll, dass es in Schweden sowas gibt!

Schwedens Natur ist einzigartig und im ganzen Land verteilt sind 29 ganz unterschiedliche Nationalparks. Der Åsnen Nationalpark besteht zu 75 % aus Wasser. Große Seen und viele Feuchtgebiete, ein Binnenschärengarten und Buchenwald prägen die Landschaft. Natürlich haben wir an einem wunderschönen See gewohnt.

Anders als auf den früheren Schwedenreisen sind wir dieses Mal von Campingplatz zu Campingplatz gereist. Einerseits erspart man sich einfach viel Herumgefahre und Stellplatzsuche, sodass ich nicht zu lange im Auto sitzen musste, andererseits hat die Technik nicht so mitgespielt – die Aufbaubatterien verloren stark an Leistung und müssen von einer Fachwerkstatt geprüft werden.

Nach dem gemütliche Leben am See sind wir an die Ostsee gefahren und unsere nächste Station war in der Nähe von Västervik an der Ostsee. Die „Perle der Ostküste“ liegt in der Provinz Småland und ist recht beliebt bei Sommerurlaubern. Die Schären dort sind wunderschön, für uns war es leider zu touristisch, sodass wir nach einem Tag schon weiter gefahren sind. Aber wir hatten einen schönen Tag am Meer.

In diesem Bereich des Campingplatzes war es etwas ruhiger.

Ein bisschen weiter nördlich auf dem St. Anna Archipel, einem der Schärengärten von Östergötland, war es viel idyllischer. Es gibt viele kleine Inseln und die Region ist bei Kanufahrern sehr beliebt. Hier sind wir dann auch ein paar Tage geblieben und haben einfach die Ruhe und das Meer genossen.

Das ist für mich Schweden: Ruhe und der Blick aufs Wasser.

Ganz in der Nähe in der Stadt Söderköping haben wir einen kleinen Stadtbummel gemacht. Söderköping hat eine süße Altstadt mit Kopfsteinpflaster und Holzhäusern und war im Mittelalter ebenso bedeutend wie Stockholm. Die großen Schiffe, die dort auf dem Götakanal fahren, sind wirklich beeindruckend.

Der im 19. Jahrhundert gebaute Götakanal ist eine beliebte Touristenattraktion.

Wir hätten gerne von hier aus einen Ausflug nach Stockholm gemacht, aber dort waren die citynahen Stellplätze alle ausgebucht und weite Wege sind leider nicht mehr möglich. Wir haben uns dann dazu entschieden wieder ins Landesinnere zu fahren und einen weiteren Nationalpark anzusteuern.

Im Nora Kvill Nationalpark hat Jens dann mit Lotta eine tolle Runde gedreht, für mich waren die Wege steil und zu uneben. Mit seinen riesigen Felsbrocken und den umgestürzten Bäumen gilt der Nora Kvill als kleine Wildmark.

Lotta liebt klettern!

Übernachtet haben wir in Mariannelund. Der Campingplatz liegt direkt neben dem Filmdorf Småland, in dem man Schauplätze der Astrid Lindgren Verfilmungen bewundern kann. Demensprechend war er leider völlig überlaufen, so dass wir dort nur eine Nacht bleiben wollten. Die Umgebung ist aber wirklich wunderschön und sehr zu empfehlen.

Wir haben uns bei Tolk auf einen Natur-Campingplatz wohler gefühlt. So stellt man sich Schweden vor: wunderschöne Natur an einem idyllischen See.

Leider ging unser Weg langsam Richtung Trelleborg, wo wir eine Fähre für den Rückweg gebucht hatten. Ich wollte aber gerne noch mal in einen Elchpark, sodass wir uns in Markaryd mit dem eigenen Bulli auf Safaritour begeben haben.

Die Elche bleiben dicht am Wegesrand liegen.
So wunderschöne Tiere!

In Markaryd gibt es auch einen tollen Campingplatz direkt am See mit einem Badeplatz.

Schöner geht es gar nicht mehr, also nehmen wir einfach beeindruckender: Hovs Hallar Naturreservat. Die beeindruckenden Klippen sind zwar gut besucht, aber auch wirklich einen Ausflug wert!

Jens und die Hunde waren ein bisschen auf den Felsen unterwegs.

Zu gerne wäre ich dort auch bis ans Meer runtergegangen, doch die Wege waren natürlich zu felsig und steil für mich. Wir sind dann stattdessen nach Vejbystrand weiter gefahren, wo wir alle ins Wasser konnten. Es gibt dort nicht nur einen schönen Hundestrand, sondern auch einen verwunschenen Wald, mit bizarren Bäumen, die der Wind geformt hat.

Sieht aus wie Trollskogen auf Öland ist aber Vejbystrand an der Westküste.

Unsere letzte Station vor der Fähre sollte dann nicht zu trubelig und überlaufen sein, die Camping und Stellplätze in Hafennähe sind erfahrungsgemäß nicht schön, weshalb wir noch mal im Söderasen Nationalpark angehalten haben.

Hier konnten die Hunde nochmal ausgiebig plantschen.

Ich bin froh, dass ich trotz meiner Multisystemerkrankung in den Urlaub fahren konnte. Die Symptome, die von neurologischen, kardiovaskulären, gastrointestinalen bis zu muskuloskeletalen uvm. reichen, machen das nicht immer einfach, aber ich habe mir fest vorgenommen: Wir kommen ganz sicher wieder!

Ganz vorne steht der Nugget – der will wieder zurück nach Schweden.

Reise-Buchtipp: Reiseführer für die Nordseeküste Schleswig-Holstein

Nach langer Abstinenz gibt es nun endlich mal wieder einen Blog-Beitrag. In der Zwischenzeit war ich leider vor allem mit meiner Erkrankung beschäftigt und dementsprechend natürlich nicht unterwegs. Wir besitzen deshalb zur Zeit weder ein Wohnmobil noch einen Wohnwagen, wobei uns beides schon sehr fehlt. Dennoch waren wir über Ostern verreist und hatten eine schöne Zeit an der Nordsee.

Unsere Reise ging an die Nordsee nach St. Peter-Ording, wo wir uns eine kleine Ferienwohnung gemietet hatten. Die Wohnung lag nicht allzu weit vom Strand weg, sodass ich keine weiten Wege laufen musste. Ein paar Orte an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins kannte ich schon, aber ich wollte gerne ein paar Tipps, welche Ausflüge sich lohnen würden, sodass ich mir den Reiseführer vom Michael Müller Verlag besorgt habe.

Dieter Katz: Reiseführer: Nordseeküste Schleswig-Holstein. Michael Müller Verlag, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-96685-092-6 (Foto: Michael Müller Verlag)

Gleich beim ersten Durchblättern sind mir ein paar Ausflugstipps aufgefallen, die mir sehr reizvoll erschienen und die wir ausprobiert haben. So ist Friedrichstadt, genannt „Klein-Amsterdam“, geprägt von niederländischer Barockrenaissance und natürlich Grachten. Herzog Friedrich III. gewährte Anfang des 17. Jahrhunderts religiös verfolgten Niederländern Glaubensfreiheit und ließ die kleine Stadt nach niederländischem Vorbild errichten.

Übrigens ist Friedrichstadt so klein, dass man es wirklich problemlos durchstreifen kann, auch wenn man keine weiten Wege laufen kann …

Bei anderen Ausflugstipps hätte ich mir dazu tatsächlich noch etwas genauere Hinweise gewünscht. Bei der Beschreibung zum Westerhever Strand steht zwar, dass der Fußweg durchs Watt zur Sandbank etwas weiter ist, aber nicht, dass es ohne diesen Fußweg quasi gar keinen Strand gibt. Auch der Leuchtturm war für mich zu weit weg, aber dies war im Reiseführer bereits sehr gut beschrieben und immerhin ist der Leuchtturm auch von weitem ein toller Anblick.

Super finde ich, dass in dem Buch von Dieter Katz wirklich genau recherchierte Tipps beispielsweise für Restaurants oder spezielle Einkaufsläden sind. Da wir nicht mehr problemlos Essengehen können, kaufen wir gerne frisch vor Ort ein und kochen selbst. Im Husumer Hafen haben wir mit Hilfe des Reiseführers einen hervorragenden Fischladen gefunden.

Schöner wäre es allerdings, wenn die Hinweise zum Thema Essen und Trinken nicht immer mit denen zum Übernachten vermischt wären. In den meisten Fällen hat man ja vor Ort bereits eine Unterkunft oder ist auf der Durchreise, die Hoteltipps im Band erschweren dann die rasche Orientierung.

Alles in allem hat mir der Reiseführer ausgesprochen gut gefallen, wir werden sicher in den nächsten Jahren auch noch andere Orte in der Region besuchen. St. Peter-Ording ist zudem für Hundebesitzer wirklich empfehlenswert. Dadurch, dass man bis auf den Strand fahren konnte, hatten wir kurze Wege und die Hunde dennoch viel Spaß! Der beliebte Hauptstrand ist zwar nur etwas für Menschen, die gut zu Fuß sind, da man ihn nur über eine 1 km lange Holzbrücke erreichen kann. Ich kann aber stattdessen besonders den nördlichsten Strand empfehlen, der auf der Karte im Buch leider kaum zu sehen ist. Dort gibt es einen großen Hundeauslauf in Parkplatznähe und zumindest in der Nebensaison ist er nicht überlaufen.

Und wenn es doch mal zu anstrengend wird, gibt es in SPO ausreichend Strandkörbe für eine gemütliche Pause. Wir kommen sicher wieder!

Buchtipp: Reiseführer von Dumont und Michael Müller Verlag für Belgien und Amsterdam

Da ich immer wieder gefragt werde, wie ich unsere Reisen plane, habe ich mal ein paar Reiseführer rausgesucht, die mir gut gefallen haben. Prinzipiell besorge ich mir vor einer Urlaubsreise ein paar Bücher über die Region, die wir bereisen wollen – ich bin einfach eine „Print-Frau“ und habe wahnsinnig gerne echte Bücher in der Hand. Dann lese ich mich rein und überlege, wo ich hin will. Für die Übernachtungsplanung nehme ich dann das Internet zu Hilfe, ich nutze die üblichen Handy-Apps, um geeignete Stell- bzw. Campingplätze zu finden und lese auch die Google-Bewertung zu den Plätzen. Infos zu den einzelnen Orten und Sehenswürdigkeiten hole ich mir dann wiederum aus Büchern. Ich liebe es auch, mir Reiseführer zu kaufen und zu überlegen, wo ich irgendwann mal hin will …

DuMont Reise-Taschenbuch Belgien

Belgien. Autor: Reinhard Tiburzy, (c) DuMont Reiseberlag Ostfildern, 2020, ISBN: 9786616020105

Die Dumont Reisetaschenbücher sind wertig aufgemacht und gefallen mir, weil sie zu jeder Region eine Übersicht bieten. Man bekommt Anregungen, was man besichtigen könnte, für welche Sehenswürdigkeit eine weitere Recherche sinnvoll wäre. Die Infos in diesen Bänden sind meist zuverlässig gut recherchiert. Kleinere Orte kommen in dem Belgien-Band gerne etwas zu kurz, auch wenn sie spannenden Ausflugsziele bieten würden.

Michael Müller Verlag: Abenteuer Amsterdam

Amsterdam Abenteuer, Autorin: Diana Stănescu, Michael Müller Verlag, Erlangen, 2023. ISBN 978-3-96685-203-6

In Amsterdam war ich natürlich immer mal wieder, aber ehrlich gesagt bin ich dabei meist nur durch die üblichen Tourigassen geschlendert. Deshalb fand ich es spannend, mal ein paar andere, neue Vorschläge für Entdeckungstouren zu bekommen. In diesem Amsterdam-Band findet man dafür wirklich tolle Ideen, die wir gerne demnächst mal umsetzen werden. Es gibt Infos zu Ecken, in die wir ohne den Reiseführer wahrscheinlich nie gekommen wären – ich bin gespannt, wie es uns dort gefallen wird und werden berichten. Dass der Band gut bebildert ist, ist zudem wirklich lobenswert, Reiseführer ohne Bilder machen wenig Lust auf Entdeckungstour zu gehen.

Michael Müller Verlag: Amsterdam

Amsterdam Abenteuer, Autorin: Annette Krus-Bonazza, Michael Müller Verlag, Erlangen, 2021. ISBN 978-3-95654-711-9

Dieses Buch gehört für mich zu den Klassikern. Die Michael Müller Individuell reisen-Bände begleiten mich schon seit Jahren. Die übersichtlichen Pläne zum Herausnehmen und die kleinen Innenstadtpläne im Innenteil für die Orientierung vor Ort – die Bände informieren wirklich gut und sind sehr übersichtlich gestaltet. Allerdings nutze ich die vorgeschlagenen Touren wirklich nie. Sie geben gute Hinweise, was man sich ansehen könnte, aber ich nehme sie als Vorschläge, aus denen ich mir eigene Touren gestalte. Dabei lasse ich mich am liebsten treiben und gehe dort lang, wo es am interessantesten aussieht.

Buchtipp: Reiseführer Dänemark Nord- und Ostseee

Bevor ich euch über die weiteren Stationen unserer Dänemark-Rundreise im letzten Jahr berichte, beantworte ich mal eine mehrfach gestellte Rückfrage. Einige von euch wollten wissen, wie ich unsere Touren plane. Als Bücherfrau nutze ich natürlich klassische Reiseführer. Bei der Planung unserer Dänemark-Reise habe ich drei Bücher gewälzt, die ich euch gerne vorstelle.

Heidi Schmitt: Dänemark. Michael Müller Verlag, Erlangen, 2021, ISBN 978-3966850445, (c) Michael Müller Verlag

Das Buch aus dem Michael Müller Verlag ist nach Regionen aufgeteilt und erleichtert einem damit die Suche nach Sehenswürdigkeiten oder schönen Orten in der Gegend, die man besuchen möchte. Zudem ist die Karte übersichtilich gestaltet, sodass ich sie im gesamten Urlaub zur Orientierung genutzt habe. Ich schaue nämlich gerne nach den besten Routen, bevor ich das Navigationssystem oder Google Maps nutze. Über manch einen kleineren Ort würde man sich mehr Informationen wünschen, aber dafür punktet der Reiseführer mit dem integrierten Rad- und Wanderführer. Von den Vorschlägen lasse ich mich gern inspirieren.

Thilo Scheu: Dänemark. Ostseeküste und Fünen. Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH; Bielefeld, 2022, ISBN 978-3831735365, (c) Reise Know-How

Dieser Reiseführer ist ebenfalls nach Regionen gegliedert, zudem gibt er Tipps für Naturerlebnisse, Kinder, Museen, Schlösser und zum Staunen, die allerdings recht subjektiv sind und für uns nicht sonderlich spannend waren. Hilfreicher fand ich die Naturerlebnis-Tipps in den einzelnen Orten oder Regionen. Die üblichen Hotel- und Restaurant-Tipps dieses (und des Michael Müller Reiseführers) haben wir als Camper natürlich nicht genutzt und ich vermute auch, dass die meisten anderen Touristen diese Informationen eher aus dem Netz heraussuchen. Unsere Übernachtungen plane ich übrigens online mit Hilfe diverser Camping-Apps – gern auch mehrere gleichzeitig, aber ich freue mich sehr, wenn Campingplätze in den Reiseführern beschrieben werden.

Christoph Schumann: Baedeker Reiseführer Dänemark. Baedeker, Ostfildern, 2018. ISBN 978-3829746502, (c) Baedeker

Ganz anders aufgebaut ist der Dänemark-Band von Baedeker. Anfangs gibt es ein paar Tourenvorschläge, die kann man gegebenenfalls als Anregung für eine Rundreise nehmen, aber im Hauptteil sind die Ort alphabetisch aufgezählt. Für einen Reiseführer ist das ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich deran, gezielt Infos für den Ort zu suchen, an den man fahren will. Zur Planung einer Rundreise finde ich das eher unpraktisch, für mehr Infos zu bestimmten Orten ist der Band aber sehr gut geeignet. Die Tipps sind übersichtlich gegliedert und informativ. Als Ergänzung zum Michael Müller Band finde ich den Baedeker Reiseführer ideal.