Buchtipp: Stefan Loose Norwegen

Draußen scheint die Sonne und die Reiselust steigt. Gleichzeitig habe ich natürlich Zeit, draußen zu sitzen und zu lesen. Dieses Wochenende saß ich mit dem Norwegen Reiseführer aus dem Hause Stefan Loose Travel Handbücher von Mairdumont im Garten.

Als das Buch bei mir ankam und ich es das erste Mal durchgeblättert habe, sind mir die ungewöhnlich dünnen Seiten aufgefallen, aber dann habe ich gemerkt, dass es sage und schreibe 608 Seiten enthält. Auch so ist es wirklich dick und dementsprechend schwer – und der Inhalt hat es in sich.

Den Einstieg ins Thema Norwegen bietet die Innenklappe. Hier sind die wichtigsten Highlights verzeichnet, ein schöner Überblick! Nach dem Inhaltsverzeichnis folgen dann Fotos der wichtigsten Sehenwürdigkeiten: ein schöner stimmungsvoller Start in die Reisevorbereitungen, der jedem die Möglichkeit gibt, erste Reiseziele zu sondieren.

Infos über die einzelnen Regionen, empfehlenswerte Reiserouten, Klima, Kosten und typische Reiseinformationen folgen. Diese gehen auch auf Details ein, sodass man sich nach etwa 100 Seiten wirklich gut informiert fühlt.

Im weiteren Verlauf finden sich die einzelnen Regionen Oslo und Südnorwegen, Westnorwegen, Ost- und Mittelnorwegen sowie Nordnorwegen. Den Einstieg bieten wieder attraktive Bilder von den Highlights, eine Übersichtskarte hilft bei der Orientierung. Kästen und Einschübe zu Themen wie Ökoküchen und Reisekosten, Hotspots oder alternativem Nachtleben bieten weit mehr als die übliche kurze Übersicht über die touristischen Hauptattraktionen. Ortskarten und Ausflugstipps ergänzen die vielen Informationen. Insgesamt wirklich ungewöhlich umfangreich und vielfältig bietet der Reiseführer von Michael und Aaron Möbius einen tollen Überblick über Norwegen.

Die Karten am Ende des Bandes hätte ich persönlich nicht gebraucht, da ich einen Skandinavien Straßenatlas besitze, aber für die Reiseplanung können sie sicher wertvoll sein.

Insgesamt ein gelungener Reiseführer, der mir sehr gut gefällt und den ich gerne weiter empfehle. Ich bin gespannt, ob auch die anderen Reiseführer aus dem Hause Stefan Loose so gelungen sind.

Michael Möbius, Aaron Möbius: Norwegen. Stefan Loose Travel Handbücher, Mairdumont, 7. Aufl. 2025. 978-3-7701-6652-7

Buchtipp: Schweden Bildatlas

Inwischen weiß wahrscheinlich jeder der meinen Blog verfolgt wie gerne ich Schweden mag: Das Land, die Natur, die Menschen – ich fühle mich einfach wohl in Schweden. So blättere ich natürlich gerne in meinen Reiseführern, auch wenn ich gerade nicht dort bin.

Nicht nur ein Reiseführer, sondern vor allem ein Bildband ist das Magazin Schweden Süden von Dumont. Der großformatige Band macht mit doppelseitigen Fotos Lust auf Schweden: Von Stockholm über Gotland und Schloß Gripsholm, Smögen und den Götakanal, die Bilder könnte man sich alle als Poster an die Wand hängen.

Doch der Band bietet mehr als nur schöne Bilder. Es gibt Infos über Wanderrouten, die größeren Städte und die einzelnen Regionen des Südens. Kartenausschnitte helfen bei der Orientierung und wie es sich für einen Reiseführer gehört, am Ende des Bandes findet sich Hilfreiches und Nützliches.

Damit empfiehlt sich der Band vor allem für einen ersten Eindruck für alle Reiselustigen und Schwedenfans. So schön ist Schweden!

Rasso Knoller, Olaf Meinhardt: DUMONT Bildatlas Schweden Süden, Stockholm
Das praktische Reisemagazin zur Einstimmung. MAIRDumont, Ostfindern, 2025. 9783616012445

Reisebuch-Tipp: 52 kleine & große Eskapaden im Südwesten von Dänemark

Ich habe euch ja schon ein paar Bände aus der „Eskapaden-Reihe“ vorgestellt, weil sie mir so gut gefällt. Aus diesem Grund musste ich mir unbedingt auch diesen Band ansehen, in dem es um eine Gegend geht, die ich ebenfalls sehr mag. Weitere Dänemark-Reiseführer gibt es hier:

Die Autoren Stefanie Sohr und Volko Lienhardt stellen nach dem bewährten Konzept Ausflugstipps und Kurzurlaube vor, die sich über die gesamt Küstenlinie verteilen. Sie haben Ideen für alle Jahreszeiten und jedes Wetter. Besonders schön fand ich, dass es nicht nur Ausflüge an den Strand gibt, sondern auch in Wälder, sodass die Vorschläge erfreulich vielfältig sind.

Der Abstecher in das Deep Forest Art Land (Eskapade 3) ist auf jeden Fall ein ungewöhnlicher Dänemark-Tipp, das versteinerte Meer auf der Insel Fur (Eskapade 7) sicher sehr reizvoll und Hisby Kliptplantage (Eskapade 8) gehört zu meinen Lieblingsorten an der Dänischen Nordseeküste. Bei Bovbjerg (Eskapade 21) haben wir schon wunderbare, lange Wanderungen gemacht – auch wenn das Jahre her ist, da war ich noch gut zu Fuß … Einen Mini-Urlaub auf Fanö (Eskapade 52) wollte ich immer schon mal machen. Im gesamten Band finden sich also spannende Unternehmungen für jeden Geschmack!

Dänemark geht immer: Strand und Dünen sind wunderbar, aber es gibt noch mehr zu entdecken.

Es bisschen schwierig fand ich die Orientierung im Band. Zwar finden sich die Übersichtskarten wie gewohnt am Ende des Buches, aber innerhalb der Kapitel wäre beispielsweise eine Reihenfolge von Süd nach Nord hilfreich, dann wäre es leichter, beispielsweise Ausflugstipps für eine bestimmte Gegend zu suchen.

Insgesamt aber ein sehr empfehlenswerter Band – auch für die, die die Region schon kennen, finden sich immer noch neue Ideen.

Sohr, Stefanie; Lienhardt Volker: 52 kleine & große Eskapaden im Südwesten von Dänemark. Dumont Reiseverlag, Ostfildern, 2022. 9783616028026

Reisebuch-Tipp: 52 kleine & große Eskapaden für Camper in Deutschland

DUMONT Eskapaden 52 kleine & große Eskapaden in Deutschland – Für Camper. Ab nach draußen!
Annette Frühauf. Dumont Reiseverlag, Ostfildern, 2022. ISBN 9783616110202

Zur Zeit ist es wahrhaftig nicht besonders reizvoll, mit dem Camper in Deutschland unterwegs zu sein. Es regnet gefühlt ständig, es ist nass und grau, und tatsächlich steht unser Camper seit Wochen ungenutzt im Carport. Normalerweise habe ich wirklich immer Lust zu verreisen, doch zur Zeit ist es sogar mir zu nass und zu kalt. Zugegeben, ich habe bei diesem Wetter auch einfach noch mehr Schwierigkeiten zu gehen als sonst, aber umso mehr Zeit habe ich zum Lesen: Mein momentanes Highlight (neben schwedischen Krimis!) ist dieser Reiseführer mit 52 Ideen für Kurztripps in Deutschland.

Annette Frühauf hat über 50 Ziele in ganz Deutschland beschrieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Vom Baden in der Ostsee bis zu den Allgäuer Bergen ist für jeden etwas dabei. Passenderweise beginnt der Band mit einem Tipp für Regentage an der Nordsee und wirklich, wer könnte den Kulleraugen der Seehunde widerstehen (Eskapade 1)?

Aber auch für besseres Wetter finden sich an Nord- und Ostsee lohnenswerte Ziele und ich freue mich direkt auf meinen nächsten Ausflug an die Schlei in Schleswig-Holstein (Eskapde 5). Die Gegend kenne ich schon seit etwa 30 Jahren, hier war ich schon mit meiner Mutter und meinem ersten Hund Chico im Oktoberwetter unterwegs.

Eine weiterere Anregung für die Ostsee steht schon länger auf meiner Wunschliste: Das Fischland-Darß-Zingst (Eskapade 8) mit seinen über 50 Kilometern feinem Sand. Sehr gut gefällt mir natürlich, dass in dem Band nicht nur auf den Hundestrandbereich hingewiesen wird, sondern sich bei jeder Eskapade auch ein oder mehrere Stellplätze für Camper finden.

Und wer genug vom Herumfahren mit dem Camper hat, kann mit diesem auch in See stechen: Eskapade 14 nimmt das Wohnmobil gleich mit aufs Wasser. Was für eine verlockende Idee!

In Deutschlands Mitte finden sich ebenso attraktive Ausflugstipps wie z.B. der Spreewald (Eskapade 17) oder die Leipziger Seen (Eskapade 21), auf dem Rennsteig (Eskapade 23) und am Rothaarsteig (Eskapade 29) war ich tatsächlich noch nie und die Eifel (Eskapade 32) und das Ruhrgebiet (Eskapade 30) sind beide immer wieder einen Ausflug wert! Letzteres ist meiner Ansicht nach auch bei Regenwetter attraktiv.

Die Ideen für Süddeutschland sind für uns für Kurztrips meist zu weit, aber trotzdem habe ich die Seiten mit Begeisterung durchgeblättert. Schließlich spricht nichts dagegen einfach mal länger in der Pfalz (Eskapade 36) zu bleiben oder Nürnberg (Eskapade 39) zu besichtigen (über die Region findet ihr in meinen Reisebuch-Tipps einiges!) oder im Schwarzwald (Eskapade 43) ein bisschen zu wandern und anschließend in der Nähe des Filstals (Eskapade 44) alte Freunde zu besuchen.

Die Vielfalt dieses Bandes gefällt mir jedenfalls außerordentlich gut und ich freue mich drauf, den ein oder anderen Ausflugstipp umzusetzen. Am liebsten, wenn die Sonne mal wieder scheint!

Wartet auf die nächste Ausfahrt …

Buchtipp Reiseführer: Ausflüge mit Hunden in Mittelfranken, Nürnberger Land und Ausflugs-Verführer Franken

Franken kenne ich bisher kaum, aber Reiseführer über die Region habe ich schon einige rezensiert. Umso spannender fand ich einen Reiseführer speziell für Hundebesitzer.

Der kleine Band aus dem ars vivendi Verlag beginnt leider mit aus meiner Sicht eher überflüssigen Tipps zum Thema Ausflug und Hund – ich gehe davon aus, dass die Leser und Leserinnen der Ausflugstipps wissen, was zur Standardausrüstung ihrer Hunde gehört …

Viel hilfreicher sind stattdessen für die Besucher der Region die Hinweise zum Verkehrsverbund Nürnberg mit Hund sowie die für die Deutsche Bahn. Kleine Anmerkung meinerseits: Nur große Hunde, die nicht in einen Transportkorb passen, brauchen einen Maulkorb. Kleine Hunde reisen ohne, auch wenn sie die Transportbox verlassen.

Bei den vorgestellten Wanderrouten gefällt mir gut, dass nicht nur die Streckenlänge angegeben wird, sondern auch Tipps zur Einkehr aufgeführt werden. Gerade als Hundehalter freut man sich natürlich, wenn man weiß, wo Hunde willkommen sind.

Die Ausflugstipps enthalten Hinweise, wo es den Hunden gut gefallen könnte und unser Goldie Lotta bedankt sich für den Hinweis auf Hundebadestrände.

Nicht wirklich nötig gewesen wäre stattdessen der Teil über das Fahrradfahren mit Hund. Wenn ich dazu Infos brauchen würde, würde ich sie nicht in einem Ausflugsführer suchen.

Die Infos über Ferienwohnungen und ein Gästehaus, das gerne Hunde aufnimmt, finde ich hingegen sehr nützlich.

Bis auf die meiner Ansicht nach in diesem Band eher überflüssigen allgemeinen Anteile ist der Band von Sigrun Arenz und Anna Schwarm durchaus lesenwert und man merkt, dass die Autorinnen mit Hundeverstand an das Thema herangehen. Wer Ausflugstipps mit Hund in der Region sucht, findet hier sicher Vorschläge für ein paar schöne Routen.

Arenz, Sigrun; Schwarm, Anna: Ausflüge mit Hunden in Mittelfranken. Ars vivendi, Cadolzburg, 2019. ISBN 978-3-7472-0042-1

Aus dem gleichen Verlag stammt auch der Reiseführer Nürnberger Land.

Wilkes, Johannes; Kniess, Michael: Nürnberger Land. Wander- und Radtouren, Geschichte, Kultur & Porträts, Kulinarische Highlights. Ars vivendi, Cadolzburg, 2020. ISBN 978-3-7472-0121-3

Ein Lob gleich mal vorweg für die Innenklappe, auf der sich der Plan für den Verkehrsverbund Nürnberg findet. So kann man sich direkt orientieren, wenn man mit den Öffis reisen möchte. Der Freizeitführer aus der Feder von Michael Kniess und Johannes Wilkes enthält nicht nur Wander- und Radtouren sondern auch Infos zu Geschichte, Kultur, Porträts und kulinarische Highlights.

Die Wanderungen beinhalten zwar nur eine grobe Routenbeschreibung, ergänzt mit Links, unter denen man weitere Infos bekommt. Einen Wanderführer ersetzt das Buch somit nicht, aber es liefert stattdessen allerlei Infos über Franken und die Region Nürnberg: Der Leser erfährt, dass der Franke durchaus gesellig ist und wo er in der Region gewachsene Wassermelonen kaufen kann.

Die beschrieben Radtouren wünscht man sich etwas übersichtlicher. Es gibt keine Karten zum Verlauf, sattdessen viele Seiten ungegliederten Fließtext. Da braucht man sicher noch einen Radwanderführer und eine gute Karte zur Orientierung.

Der Band punktet stattdessen mit Vielfalt: Es gibt Infos zu Ski Langlauf- und Abfahrtspisten, zu Reitvereinen und Spielplätzen. Ich glaube, wer die Region schon ein bisschen kennt, erhält hier noch viele zusätzliche Tipps.

Die in den Porträts vorgestellten Persönlichkeiten lesen sich interessant, hier hat das Buch fast Magazincharakter und ganz passend folgen der Kulturteil, der unter anderem mit gut recherchierten Museumstipps inklusive Webseiten aufwartet, und die kulinarischen Hinweise.

Alles in allem ein ungewöhnlicher Reiseführer, der mit vielen Informationen aufwartet.

Der große Ausflugs-Verführer Franken. Ars vivendi, Cadolzburg, 2022. ISBN 978-3-7472-0356-9

Der Ausflugs-Verführer ist der Band aus dem ars Vivendi Verlag, der mir am besten gefallen hat. Über 340 Seiten Wander- und Radtouren, Stadttouren, Eselwanderungen, Skilanglauf, Brauereibesuche usw., die übersichtlich dargestellt und ausführlich beschrieben sind.

Es finden sich nicht nur Infos über Tourlänge und Anfahrt sondern auch eine übersichtliche Karte für jede Ausflugsidee. Diese kleinen Kartenausschnitte erleichtern den Überblick über die Route und fehlten mir ehrlich gesagt bei dem oben rezensierten Band. Zusätzlich angegeben sind hier Gasthöfe und Cafés, die empfehlenswert sind – so empfehlenswert wie dieser vielseitige Ausflugs- und Reiseführer.

Reisebuch-Tipp: Ruhrgebiet Abenteuer

Es ist nicht weit von Osnabrück ins Ruhrgebiet und doch kenne ich nur wenige Ecken: In Duisburg haben wir mal ein Wohnmobil gekauft, den roten Transit, der mehr in der Werkstatt stand, statt mit uns unterwegs zu sein, und eine liebe Freundin hat ein paar Jahre in Bochum gelebt. Ein Reiseführer mit dem Titel Ruhrgebiet Abenteuer hat mich neugierig gemacht.

Der Anspruch dieser Reihe ist es da anzufangen, wo andere aufhören. Und in der Tat, es sind attraktive Ideen, günstig oder kostenlos und teilweise wirklich ungewöhnlich. Das geht ein bisschen zulasten der „üblichen“ Sehenswürdigkeiten, die man ja trotzdem gern sehen möchte. Sie kommen etwas kürzer, sind aber immerhin unter dem Stichwort „Wenn man schon mal in XXX ist“ aufgeführt.

Damit ist der Band durchaus geeignet für Menschen wie mich, die sich noch nicht gut im Ruhrgebiet auskennen und für Profis, die beispielsweise die App-Wanderung durchs Muttental entdecken können und bei der Wanderung in die Rolle der Bergleute schlüpfen können.

Im idyllischen Muttental befinden sich zahlreiche alte Zechen.

Uns hat der Band mit seinen Abenteuer-Ideen gefallen und wir werden sicher noch ein paar Tipps ausprobieren.

Renate Zöller: Ruhrgebiet Abenteuer. Michael Müller Verlag, Erlangen, 2023. ISBN 978-3-96685-101-5
Wenn man schon mal da ist: Die Altstadt von Hattingen ist beeindruckend gut erhalten!

Reisebuch-Tipp: Inspiration Fränkische Schweiz vom Kompass Verlag

Das Buch „Inspiration Fränkische Schweiz. Oberes Maintail, Hersburger Schweiz“ ist nur ein kleines Bändchen, unscheinbar wie eine Werbebroschüre vom örtlichen Tourismusverband – und doch ein lesenswertes Reisebuch. 37 Natur und Wanderhighlights verspricht der Band und stellt sie gleich zu Beginn auf einer übersichtlichen Doppelseite dar, die dann quasi als Inhaltsangabe ein paar Seiten später mit Beschriftung wiederholt wird. Auch wenn es diese Doppelung nicht gebraucht hätte, das kleine Büchlein ist übersichtlich und gut strukturiert. Bei den einzelnen Tipp gibt es kleine Kartenausschnitte sowie Zeit und Längenangaben sowie Höhenmeter. Dazu gibt es GPS-Tracks, die ich allerdings nicht ausprobiert habe.

Das klar gegliederte praktische Büchlein ist empfehlenswert und passt sicher auch in jede Jackentasche.

KOMPASS Inspiration Fränkische Schweiz: 37 Natur- und Wanderhighlights. Kompass Karten, Insbruck, 978-3991541219.

Reisebuch-Tipp: Heimatmomente Teutoburger Wald aus dem 360° Medien Verlag

Auf der Suche nach Reise- und Ausflugsinspiration bin ich auf die Reiseführer vom 360° Medien Verlag gestoßen. Um einen Einblick in eine mir bisher unbekannte Buchreihe zu bekommen, schaue ich gerne erstmal in einen Band, dessen Inhalt mir prinzipiell bekannt ist, d.h. ich habe mir den Reiseführer zum Teutoburger Wald rausgesucht, da ich hier beurteilen kann, ob die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erfasst wurden und es ein paar zusätzliche spannende Tipps gibt.

Dagmar Höner: Heimatmomente: Teutoburger Wald. 50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen. Mettmann, 2024. 978-3-96855-501-0

Bei diesem Band fällt mir direkt auf, wie kleine und kompakt der Reiseführer ist. Das ist ein bisschen schade, denn auf den 256 Seiten verbergen sich 260 Fotos, die ich durchaus gerne etwas größer gesehen hätte. Die gute Bebilderung sticht nämlich definitiv hervor – ich mag es sehr, wenn Reiseführer Lust auf das Entdecken machen und attraktive Fotos beinhalten.

Obwohl die Bände der Reihe Heimatmomente nicht groß sind, sind sie gut lesbar und die versprochenen Mikroabenteuer sind tatsächlich eine tolle Mischung aus ganz unterschiedlichen Ideen. Geocoaching, Alpkapa-Wanderung, Museumseisenbahn und ein Café in einem Bauernhausmuseum, das liest sich ebenso interessant wie ein Barfußpfad und ein Wisentgehege. Im Detail habe ich die ein oder andere Anmerkung: z. B. beim Osnabrücker Piesberger Gesellschaftshaus wäre der sonntägliche Cafébesuch bestimmt eine Empfehlung wert, aber vielleicht entdecken die Besucher den leckeren Kuchen ja selbst.

Zu jedem Ausflugstipp gibt es eine praktische Übersicht, die in der Regel die Lage, die Adresse, weitere Aktivitäten und eine Webadresse enthält. Bei den Wanderungen fehlt mir hier ehrlich gesagt eine Streckenlänge, damit man beurteilen kann, ob der Weg überhaupt für einen selbst geeignet ist oder wieviel Zeit man dafür einplanen muss.

Für mich aber auf jeden Fall ein toller kleiner Reiseführer, den ich gern weiter empfehlen kann und der ein paar Ideen enthält, die ich noch nicht kannte.

Buchtipp Reiseführer: Ausflüge in die Pfalz

Wer ein Wohnmobil im Carport stehen hat, der hat natürlich immer Lust neue Städte und Landschaften zu entdecken. Ich liebe es, in Reiseführern zu stöbern und zukünftige Roadtrips zu planen. Dieses Mal habe ich mit der Pfalz auseinandergesetzt. Dort gibt es nicht nur wunderhübsche Orte, sondern auch beeindruckende Sandsteingebirge zum Wandern. Auch wenn ich selbst nicht mehr dabei bin, so suche ich doch spannende Routen raus, an denen mein Mann Spaß hat.

Der erste Titel, den ich mir für die Pfalz angesehen habe ist der Band von Dumont aus der Reihe „52 kleine & große Eskapaden“. Ich mag die Reihe ganz gern, weil sie einen guten Überblick verschafft, was man in einer Region unternehmen kann. Manchmal sind auch ungewöhnliche Vorschläge dabei, auf die man selbst nicht kommt, obwohl man die Region schon gut kennt, So habe ich mir beispielsweise auch den Band über das Münsterland und das Emsland besorgt.

Thomas Diehl: 52 kleine & große Eskapaden in der Pflanz. Dumont Reiseverlag, Ostfindern, 2019. ISBN 978-3-7701-8094-3

Die Struktur der Bände ist immer gleich, es gibt kleine und große Ausflüge sowie sogenannte Miniurlaube. Über diese Aufteilung kann man streiten, ich fände es praktischer, wenn man sich an den Aktivitäten orientieren könnte, beispielsweise Wandern, Schlemmen, Besichtigen usw. Wie lange man an einem Ort verweilt oder wie lange man für die Aktion braucht, ist ja doch unterschiedlich und wird individuell geplant.

Nicht desto trotz gibt es wirklich tolle Ideen und Vorschläge in diesem Band und schon beim Durchblättern bekommt man Lust, loszufahren und die Pfalz zu entdecken. Die kleinen Übersichtskarten zu Beginn der Kapitel helfen, sich zu orientieren, wo das jeweilige Abenteuer zu finden ist, aber ich nutze auch die Übersichtskarten am Buchende, wenn ich etwas in einer bestimmte Region suche.

Richtig gut gefallen mir die vielen Fotos, die den animierenden Charakter des Bandes noch unterstreichen und natürlich die kleinen Karten beim jeweiligen Vorschlag, die die Orientierung erheblich erleichtern. Jemand wie ich, der beispielsweise nicht gut laufen kann, sieht sofort, wo der Parkplatz vor Ort ist und ob der Ausflugstipp geeignet sein könnte.

Für mich ist der Band ganz klar zu empfehlen und ich freue mich drauf, irgendwann die Pfalz zu entdecken!

Die Pfalz ist natürlich vor allem ein tolles Wandergebiet, weshalb ich euch auch ein Wanderbuch vorstellen möchte.

Walther Theil: Kompass Wanderführer Pfälzer Wald und Deutsche Weinstraße, Kompas-Karten GmbH, Innsbruck, 2024. ISBN 978-3-99121-971-2

Der Wanderführer ist super geeignet, um sich einen Überblick über die schönsten Touren der Region zu verschaffen. Ich nutze ihn, indem ich die beigefügte Karte zur Übersicht nehme und mir dann die Region aussuche, die wir besuchen wollen.

Das Farbsystem hilft mir, eine passende, d. h. von der Längeund Schwierigkeit geeignete Wandertour zu finden. Ich sehe zudem auf den Karten bei der jeweiligen Wanderung, wo ich in der Nähe parken kann und ob ich vielleicht ein kleines Stück spazieren gehen kann, während mein Mann wandert.

Die angegebene Streckenlänge und Beschreibung der Wege (und der Wegsruktur!) hilft außerdem, einen geeigneten herauszusuchen. Schließlich sind die besonders schweren, also schwarz gekennzeichnet Touren sicher nichts, aber oft findet man auch eine einfachere blaue oder rote Tour in der Nähe.

Zu Beginn der Tourbeschreibung findet sich immer auch eine Übersicht über die Länge zwischen den Etappen und die Höhenmeter. Ich finde das für uns ideal, um zu planen, ob man die Tour bis zu einer Sehenswürdigkeit laufen und dann abkürzen kann oder muss, weil es zu steil wird. Schließlich hat Jens mit Lotta einen nicht mehr ganz jungen Hund dabei …

Auch dieser Band hat mir gut gefallen und wir werden mit Sicherheit mal in die Pfalz reisen und dann berichten, wie gut es mit den Wandertouren und den Eskapaden vor Ort geklappt hat!

Mein Leben mit der chronischen Erkrankung Mastzellaktivierungssyndrom – ein ganz persönlicher Beitrag

Ihr wisst ja schon, dass ich erkrankt bin und meine Redaktionstätigkeit komplett eingestellt habe. Auch meine Tätigkeit als Pädagogin kann ich nicht mehr ausüben. Aber warum und was bedeutet das? Das möchte ich versuchen ein bisschen zu erläutern – eine Art therapeutisches Schreiben vielleicht.

Bei mir begann die Krankheit sich vor allem durch immer wiederkehrende Muskelschmerzen zu manifestieren. Die Schmerzen sind so stark, dass normale Schmerzmedikamente wirkungslos bleiben, schlafen lässt es sich damit selbstredend nicht.

Die Suche nach der Ursache begann im Rheumaspektrum, aber nach erfolgloser Behandlung wurde klar, dass ich keine Erkrankung aus diesem Bereich habe. Auch Fibromyalgie konnte irgendwann ausgeschlossen werden. In der Neurologie wurde und wird weiterhin gesucht, Genetik ist ebenfalls involviert.

Die Internistin, die meine Schilddrüse behandelt, brachte mich irgendwann auf die Idee, dass die Mastzellen beteiligt sein könnten. Ich weiß noch, wie ich mich in einer schlaflosen Nacht in das Thema MCAS eingelesen habe und dann ganz aufgeregt meinen Mann geweckt habe: Das ist es!

Die Symptome von MCAS, dem Mastzellenaktivierungsyndrom, begleiten mich schon mein ganzes Leben – vieles habe ich nur einfach nicht so wahrgenommen.

„Die Symptome eines MCAS können – wie bei einer Mastozytose – vielfältig sein. Das liegt daran, dass Mastzellen sich im ganzen Körper im Bindegewebe und vor allem in Grenzorganen, wo Kontakt mit der feindlichen Außenwelt besteht (Darmschleimhaut, Atemwege, Haut), sowie in der Nähe von Gefäßen und Nerven befinden. Wenn sie getriggert/ aktiviert werden, können Sie ihre Mediatoren (Stoffe, wie Histamin, Heparin, Tryptase, Prostaglandine, Leukotriene und Zytokine und andere Botenstoffe) an unterschiedlichen Stellen ausschütten und somit zu Symptomen führen.“

(Quelle: https://www.mastozytose.de/mcas)

Die Symptome sind extrem vielfältig: Ob juckende Augen, verstopfte Nase, zuschwellender Hals, gereizte Schleimhäute, Kurzatmigkeit oder Asthma, Tinitus ist möglich, aber auch Blutdruckschwankungen, Synkopen, Herzrasen, Herzklopfen und Schwindel, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall sind häufig, Gastritis und Gastroenteritis kommen vor, Juckreiz und Hitzewallungen, Urtikaria, Muskelschmerzen, Verspannungen, Gelenkschmerzen, Restless Legs, Tremor und Fatigue.

Die grafische Übersicht zeigt ganz gut, was alles betroffen ist – allerdings ist ausgerechnet die bei mir stark betroffene Muskulatur auf diesem Bild nicht enhalten. Aber auch die anderen Symptome treten regelmäßig auf. Und ehrlich gesagt reicht z. B. schon Schwindel oder Arrhytmie am Herzen aus, um einem den Tag komplett zu vermiesen – tagelang liegt man dann danieder.

(Quelle: https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/300-399/360-labordiagnostik-bei-verdacht-auf-mastzellaktivierungssyndrom)

Alle diese Symptome können durch unterschiedliche Trigger ausgelöst werden. Und wenn ich mich rückbesinne, wird mir klar, was alles davon bei mir schon zu Problemen geführt hat.

„Wie auch bei der Mastozytose gibt es zahlreiche Auslöser (sogenannte Trigger), die auch von Betroffenem zu Betroffenem variieren können.

Als Trigger wurden schon beschrieben:

  • Medikamentenunverträglichkeiten
    • Insbesondere auch bei Salicylaten
    •  Kodein, Polymyxin B, Morphium, Dextran, Aspirin, Alkohol, Farbstoffe, Lokale Betäubungsmittel, Röntgenkontrastmittel. Besondere Vorsicht ist empfohlen bei Narkosen, da auch einige der üblicherweise für die Anästhesie verwendeten Medikamente Histaminfreisetzungen auslösen können.
    • Insektengift, Tiergift
      • Bienen, Wespen, Quallen, Schlangen, etc.
    • Nahrungsmittel & Gerüche
      • Histaminhaltige Lebensmittel wie Käse, Fisch, Geräuchertes
      • Konservierungsmittel
      • Farbstoffe und künstliche Aromen
      • starke Gerüche
      • heiße, scharfe Speisen
      • Alkohol
    • physische Faktoren
      • Temperaturwechsel, Hitze, Kälte, Sonnenlicht
      • Reibung, Ruckeln, Massagen, Physio
      • körperliche Anstrengung, Sport
    • psychische Faktoren
      • Aufregung, emotionaler Stress
      • Schlafmangel
    • Infektionen
      • insbesondere virale Infekte
    • Hormone
      • Schilddrüse, Zyklus
    • Allergene und Impfungen

So, wer sich durch diesen ganzen Text gelesen hat, der weiß nun, dass MCAS tückisch ist – schwer zu diagnotizieren (kennt kaum einer), Auslöser sind schlecht oder gar nicht zu vermeiden und das Ganze ist leider noch dazu nicht gut zu behandeln. Grob gesagt, man versucht die Trigger zu vermeiden, was beispielsweise bei histaminreicher Nahrung noch machbar ist, aber bei Hitze oder auch (positivem) Stress echt schwierig bzw. unmöglich. Medikamentös sind das vorallem Antihistaminika, die zur Anwendung kommen, aber eine echt Behandlung gibt es (noch) nicht.

Ohne in die Details gehen zu wollen: Eine neurologisch-muskuläre Grunderkrankung ist nicht ausgeschlossen und auch danach wird weiter gesucht. Lange wollte ich davon nichts hören – eine Grunderkrankung reichte mir völlig aus. Aber die massive Muskelproblematik und der Muskelabbau lassen mir keine Ruhe.

Aber was bedeutet das alles im Alltag für mich? Viele von euch kennen mich über die Pferde. Mein (fast) ganzes Leben haben mich meine Hunde und Pferde begleitet, ich hatte bis zu drei eigene Pferde, habe sie jahrelang in Eigenregie gehalten und u. a. Wettkämpfe bis ins internatiornale Niveau im Distanzsport bestritten.

In den letzten Jahren haben die Einschränkungen schon dazu geführt, dass ich nur noch freizeitmäßig geritten bin und ganz zum Schluss zwei Fohlen aus der wunderbaren Canela gezogen habe. Leider wurde mir auch der regelmäßige Umgang mit dem Pony zu viel, die Versorgung und Bewegung bei Hitze und Kälte (siehe Trigger) haben mich völlig überfordert. Jahrelang habe ich herausgezögert, was ich nicht wahrhaben wollte – Pferdehaltung geht für mich nicht mehr.

Canela ist in ein ganz tolles neues zu Hause gezogen. Ich vermisse sie sehr. Es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben. Aber es ist so, ich lebe ohne das beste Pony der Welt.

Und ich kann keine längeren Strecken mehr gehen, nicht lange stehen. Also weder wandern, noch lange Spaziergänge mit meinem Hund Paul machen. Mein größer Wunsch im Moment ist, irgendwann mit ihm wieder hobbymäßig Mantrailing machen zu können.

Inzwischen versuche ich, mir zumindest mein Hobby Reisen zu erhalten. Da ich keine langen Strecken mehr fahren kann, bei MCAS wird dazu geraten nicht länger als 1,5 Stunden im Auto zu sitzen, da die Erschütterungen die Mastzellen triggern, versuche ich nahe Ziele zu finden oder etappenweise zu fahren. Das neue Wohnmobil ist mein Versuch, mir das zu ermöglichen – reisen und vielleicht auch mal gute Freunde zu besuchen, die etwas weiter weg wohnen.

Denn seien wir ehrlich: soziale Teilhabe ist als erstes weg. Mit meiner Erkrankung sitzt man nicht mehr abends in der Kneipe und trinkt ein Bierchen, man besucht auch keine Konzerte mehr und steht dort mehrere Stunden bei lauter Musik. Man besucht keine Partys mehr und wenn die anderen Feierabend haben und sich über ein Treffen freuen würden, liegt man völlig erschöpft auf dem Sofa – wartend auf die nächste schmerzhafte, schlaflose Nacht.

Wenn man doch mal verabredet ist, die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man ziemlich sicher kurzfristig ab, weil man einfach nicht mehr kann (sorry, ich bin eigentlich nicht unzuverlässig!). Erschreckend, wie sehr chronische Erkrankung einschränkt, auch wenn man sie auf den ersten Blick nicht sieht …