Unser neuer Croozer Dog Hundeanhänger fürs Fahrrad im Test

Zu den wenigen Produkttests, die es auf meinem Blog gibt, gehört der über den Croozer Hundeanhänger.

Der Paul ist zu groß für seinen Fahrradanhänger geworden und so haben wir uns auf dem Markt umgesehen und geguckt, was für Hänger es für große Hunde gibt.

Als Junghund passte Paul noch in den Trixi Hundeanhänger Gr L. Für ein paar Ausflüge und Radtouren im Urlaub reichte der gut aus.

Der Markt für Anhänger für Hunde ab etwa 55 cm Widerristhöhe ist tatsächlich recht klein – eigentlich kamen nur zwei Hänger für den 70 cm großen Collierüden infrage. Ich habe mich dazu entschieden, den Croozer Dog Bruuno zu testen, da der von den Innenmaßen am besten zu dem hohen, aber schmalen Hund passt. Die Einstiegsöffnung ist 73 cm hoch, da kommt Paul problemlos hinein und die Stehhöhe im Frontbereich beträgt 87 cm – das sollte ausreichend sein.

Glücklicherweise haben wir einen Anhänger der Firma Croozer https://www.croozer.com zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.

Zunächst habe ich das Hundebett, dass es passgenau für den Croozer Dog Bruuno gibt, ins Wohnzimmer gelegt, damit Paul sich schonmal daran gewöhnen kann. Da das Bett dort lag, wo sonst auch sein Körbchen steht, hat er es auch sofort angenommen.

Was ist denn hier angekommen: Beide Hunde betrachten den Aufbau den Anhängers gespannt.

Der Aufbau den Hängers selbst war etwas mühsamer als gedacht. Das Vorder- und das Rückteil müssen aufgerichtet werden und beim Vorderteil brauchte man dann doch etwas Kraft. Alleine habe ich das tatsächlich nicht geschafft.

Das System macht einen stabilen und durchdachten Eindruck. Ob ich den Hänger selbst wieder zusammenklappen und ggf. ins Auto packen kann, um ihn mitzunehmen, wird sich noch zeigen.

Fertig! Easy findet den Croozer Dog Bruuno spannend – und gerade groß genug!

Den Anhänger ohne Räder habe ich zur Gewöhnung wieder ins Wohnzimmer gestellt.

Angenommen! Paul findet seinen neuen Croozer gemütlich.

Nachdem Paul den Hänger als Schlafplatz prima fand, wurden die Räder angebaut und der Fahrradanhänger sollte ans Fahrrad. Leichter gesagt als getan: Für meine Wohnungstüren ist Bruuno zu breit!

Durch die Terassentür in den Garten – Bruuno ist nichts für schmale Türen.
86 Zentimeter Breite, da wird es auch an der Gartenpforte knapp. Das nächste Mal würde ich den Croozer Dog gleich draußen zusammenbauen …

Eher unkomliziert war dann das Anbauen der Kupplung an das Hinterrad meines E-Bike sowie das Ankuppeln des Hängers: Mir fehlt es ja leider an handwerklicher Begabung und ich hatte dementsprechend etwas Sorge, ob ich den Hundeanhänger problemlos abhängen und bei Bedarf wieder anhängen kann. Aber das ist wirklich kein Problem: Die Kupplung wird mit einem Schloss gesichert und das Sicherungsseil lässt sich über einen Riegel entfernen. Das System ist leichtgängig und wirkt stabil.

Durch den Schnellspanner am Hinterrad war der Anbau der mitgelieferten Kupplung kein Problem.

Die erste Probefahrt habe ich natürlich ohne Hund unternommen. Der Croozer Dog lässt sich super ziehen, aber er ist um einiges größer als mein bisheriger Hänger.

Dem Hänger am Fahrrad haben wir dem Paul dann auch erstmal gründlich „schön gefüttert“ bevor es auf eine erste kurze Ausfahrt ging …

Da das problemlos war, bin ich mit Paul direkt los, um eine kurze Strecke zu fahren. Leider bellt er in dem neuen Hänger noch aufgeregt. Daran merkt man, dass er sich an das neue Fahrgefühl erst noch gewöhnen muss. Er steht zwar ruhig, aber er bellt immer wieder.

Eigentlich steht er ruhig, aber er bellt …

Also habe ich nur kurze Strecken geübt und ihn, wenn er entspannt war, immer wieder ein Stück nebenher laufen lassen.

Das Nebenherlaufen entspannt den Paul – und gleichzeitig gewöhnt er sich an das Fahrgeräusch des neuen Hängers. Was Geräusche angeht ist er nämlich ein typischer Collie, Neues findet er aufregend!
Wenn das kein gutes Zeichen ist: Wenn ich das Fahrrad abschließe, bleibt der Paul einfach im offenen Hänger sitzen.

In den nächsten Tagen habe ich den Hänger öfter am Rad hinterherlaufen lassen, während Paul mitgelaufen ist. Das hat ihn viel ruhiger gemacht, sodass ich zuletzt ein Stück völlig bellfrei im Hänger nach Hause fahren konnte!

Wir nutzen den Hundehänger von Croozer jetzt dauerhaft im Alltag.

Testbericht: Reiten im Filzsattel von Isabel Steiner

Ich mache nur wenige Produkttests, aber über einige wenige möchte ich doch berichten. Den Filzsattel von Isabel Steiner finde ich nämlich wirklich empfehlenswert.

Da ich zuvor aber auch verschiedene andere Pads getest habe, zunächst ein paar Eindrücke von diesen baumlosen Reitpads.

Mein Vollblutaraber El Santee hatte eine schwierige Sattelage. (Foto: Assunta Gundlach)

Angefangen habe ich mit den Tests vor ein par Jahren, als mein Seelenpferd noch lebte, weil ich mich eigentlich gerne mal ohne Sattel für eine kleine Runde aufs Pferd schwingen wollte. „Bummelrunde“ ohne Sattel war aber nicht so in El Santees Interesse, er mochte keine Gesäßknochen im Rücken und so musste ein polsterndes Pad her.

Zunächst habe ich die damals in Mode kommenden Fellsättel ausprobiert, weil viele Pferdebesitzer damit gute Erfahrungen gemacht haben. Durch den hohen Widerrist meines Arabers war es aber gar nicht so einfach einen Fellsattel zu finden, der nicht auf dem Widerrist klemmte und scheuerte. Viele Modelle passten schlichtweg nicht, einzig ein Modell von Christ und eines von Grandeur überzeugten von der Passform fürs Pferd. Leider saß ich auf beiden für meinen Geschmack zu breit auf dem Pferd und konnte die schwungvollen Gänge meines Arabers nicht mehr sitzen.

Dieses Modell passte ganz gut auf mein Rentnerpferd, aber ich konnte nicht gut in dem Fellsattel sitzen.

So hatte ich das Projekt „Reiten-ohne-Sattel“ fast aufgegeben, als ich von den Filzsätten von Isabel Steiner hörte. Dort gibt es Modelle für Pferde mit normalem Widerrist, den „Saffa“, und welche für Pferde wie El Santee in der Ausführung „L’amour“. Zudem gibt es den Sattel in verschiedenen Modellen und Farben, das ist vielleicht – abgesehen von der Sattellänge – für das Pferd nicht so wichtig, aber als Reiter freut man sich ja doch, wenn einem die oft teuer bezahlte Ausrüstung dann auch gefällt.

Ich habe also ein Modell für den hohen Widerrist ausprobiert und war begeistert! Endlich ein Reitpad bei dem der hohe Widerrist meines Pferdes frei war und in dem ich sitzen konnte – in allen Gangarten! Anders als auf den üblichen Reitpads setzt einen der Filzsattel nicht in den Stuhlsitz. Im Gegenteil: Das Bein ist gestreckter als in den meisten Sätteln, der Sitz wird lockerer und die Hüfte kann gut mitschwingen

Ich habe das Gefühl, dass es mit Filzsattel einfacher ist, Seitengänge zu reiten. Das Pferd spürt die Sitzveränderung direkter, schon die Hilfen über den Oberschenkel reichen oft aus und ersetzen den seitwärts-weisenden Schenkel. (Foto: Julia Waldenmaier)

Das liegt meiner Ansicht nach an der gepolsterten Sitzfläche: Pferde, die keinen Sitzbeinhöcker im Rücken spüren mögen, sind generell mit dem gepolsterten Modell deutlich zufriedener. Doch die Variante „Comfort“ polstert nicht nur die Wirbelsäule, sondern erhöht auch die Sitzposition, wodurch der Reiter es leichter hat, sein Bein entspannt hängen zu lassen. Die Problematik des Stuhlsitzes auf dem Pad entfällt quasi von selbst.

Inzwischen gibt es auch eine „Comfort Plus“ Variante, aber die habe ich noch nicht ausprobiert, da mein Sattelmodell etwas älter ist.

Mein Oldie lief also sehr entspannt mit dem Filzsattel, aber ich konnte mir nicht vorstellen, mein Jungpferd mit einem Sattelpad zu reiten. Ich hatte Sorge, wegen der fehlenden Bügel nicht ausreichend Halt zu haben. Es gibt zwar auch die Möglichkeit Steigbügel über eine spezielle Decke anzubringen, aber diese Variante hat mich wenig überzeugt. Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich die Bügel gar nicht brauche, denn durch die entspannte Sitzposition hat man einen guten Halt auf dem Pferd und inzwischen reite ich auch Canela mit dem Filzsattel.

Ich nutze den Filzsattel oft bewusst als Möglichkeit ohne Bügel und mit locker herabhängenden Beinen zu reiten. Dadurch, dass man näher am Pferd sitzt, kommen die Sitzhilfen viel besser beim Pferd an und man spürt direkt, wie das Pferd auf die Hilfen reagiert. Ich habe beim Reiten sonst schnell Probleme mit Verspannungen, im Filzsattel hingegen bleibe ich lockerer, weil ich mit viel weniger Hilfen auskomme.Ich komme ja nur noch selten aufs Pferd, aber wenn, fallen mir ein paar Runden im Filzsattel leichter als mit einem richtigen Sattel.

Mit feinen Hilfen reiten – im Filzsattel fällt es einem viel leichter! (Foto: Julia Waldenmaier)

Ich hatte mich vorab von Isabel Steiner beraten lassen, die auch Testsättel gegen einen geringen Betrag zur Verfügung stellt und wirklich ausgeprochen kompetent, nett und schnell Rückmeldung zu offenen Fragen gibt. Diese Möglichkeit hat auch Helena Paulsen genutzt, die gerade mit ihrer Araberstute Mara den Filzsattel ausprobiert:

„Vor einigen Wochen durfte ich den Filzsattel von Silke leihen und habe ihn natürlich direkt im Unterricht mit meiner Vollblutaraberin Mara gestestet. Ich war auf Anhieb von dem tollen Sitzgefühl begeistert! Und auch Mara war ganz zufrieden, obwohl Silkes Modell für Maras hohen und weit in die Sattellage reichenden Widerrist noch nicht das Optimalste war. Ich reite sehr viel mit Bareback Pad, aber der Filzsattel setzt mich viel besser hin und hilft mir, mein Bein lockerer und länger zu lassen, ohne auf das Gefühl zu verzichten, dicht am Pferd zu sein.“ Mara bekommt nun auch einen Filzsattel, genauer gesagt den Skuggi L’Amour mit Comfortpolster und Comfort Plus, das ist ideal für ihren Rücken.

Araberstute Mara mit Testsattel. (Foto: Helena Paulsen)

Den Filzsattel empfehle ich oft und gerne weiter! Einziger Wehrmutstropfen ist, dass ich normale Satteldecken oft als unpassend unter dem Sattel empfinde. Ich nutze deshalb für meine Stute die Filzsatteldecke, die es passend zum Sattel gibt. Normalerweise genügt es, wenn man sie nach Gebrauch ausbürstet. Waschen finde ich schwierig und bisher habe ich mich nur an vorsichtige Handwäsche getraut.

Viele nützliche Infos und natürlich auch den Sattel selbst gibt es hier: https://www.filzsattel.de/

Buchveröffentlichung: Pferde vom Kosmos Verlag

Quasi druckfrisch liegt hier die überarbeitete Ausgabe des Buches „Pferde“ aus dem Kosmos Verlag vor (EAN: 9783440167427). Das Buch ist bereits in der 5. Auflage erschienen und wir haben einiges aktualisiert.

Das Buch ist ein Sammelband aus drei Werken von verschiedenen Autorinnen. Da ich so gerne mit Jungpferden arbeite, ist von mir der Teil mit der Erziehung. Ich finde, es gibt nichts spannenderes als jungen Pferden die Welt zu zeigen und aus ihnen alltagstaugliche Freizeitpartner zu machen!

Von mir stammt der Teil zur Erziehung. Ich arbeite super gern mit Jungferden und an der Grunderziehung.
Aus dem Buch: Wer von euch kennt noch die gute Ronja?

Meine Reitponystute Canela

Canela, mein Nachwuchspferd, ist eine Deutsche Reitponystute von Can Dance aus der Debby T von Danny Gold. Und dieses Pony ist so gut wie ihre Abstammung: klar im Kopf, unerschrocken und immer leistungsbereit. Ich habe sie 3-jährig von ihren Züchtern Eva-Maria und Hans-Dieter Tüpker erworben.

http://www.tuepker-pferde.de/

Im Moment steht sie gerade im Züchterstall und wird dort von Dàccord gedeckt. 2022 soll sie dann hoffentlich ihr erstes Fohlen bekommen.

Anfangs noch ein schmales Püppchen, habe ich Canela erstmal ankommen lassen und auf die Weide gestellt.
Wir haben viel Bodenarbeit gemacht und auch dabei schon viel Spaß zusammen gehabt. (Foto: Anna Brockjan)
Im nächsten Winter ist Canela dann 4 Jahre alt geworden und ich habe angefangen, mit ihr kleine Ausritte zu machen.
Im Sommer sind wir dann in den Aktivstall nach Osnabrück umgezogen und haben auch mal einen Kurs mitgemacht: Zirkuslektionen mit Heidrun Hafen.
Canela wurde Reitpferd. (Foto: Anna Brockjan)
Und natürlich auch geländesicher. (Foto: Anna Brockjan)
In der Reithalle vom Stall Sudowe in Rulle haben wir dann mit Stangengymnastik begonnen. (Foto: Marei Zerth)
Im Sommer 2020 haben wir unseren ersten Wanderritt unternommen – ganz allein.
Pause muss sein!
Canela wird langsam erwachsen und ein richtiges Reitpferd! (Foto: Marei Zerth)

Lesetipp: Marathon zu Pferd – Distanzreiten

In dieser etwas erlebnisarmen Zeit möchte ich euch mit einem bereits veröffentlichten Artikel von mir etwas über das Distanzreiten erzählen. Dieses Unterwegssein mit dem Pferd, das ist einfach immer wieder faszinierend und schweißt einen als Team mit dem Pferd zusammen. Es muss nicht immer auf Zeit und Geschwindigkeit sein, hauptsache man ist draußen in der Natur unterwegs!

Der Neue im Team: Mein Langhaarcollie Paul

Auf dem ein oder anderen Wanderbild ist er schon aufgetaucht, der Neue: Seit April 2020 lebt Paul bei mir, ein amerikanischer Collierüde. Eigentlich sollte mein nächster Hund ja eine Hündin sein, am liebsten in blue-merle. Allzu groß dürfte sie auch nicht werden, auch ein Sheltie wäre in Frage gekommen … Verguckt habe ich mich dann in Paul – und natürlich ist er der beste Hund, den ich hätte kriegen können! Inzwischen ist er noch nicht mal ein Jahr alt, aber schon 67 Zentimeter groß, soweit zum Thema kleiner Hund. Und weil man von seinem Junghund natürlich tausende Fotos macht, wird dieser Blogbeitrag zum Fotoalbum und ihr könnt selber sehen, wie er gewachsen ist.

Den nehme ich! Paul knappe fünf Wochen alt …
… muss dann mit 8 Wochen Hund und Katz kennenlernen!
Früh übt sich! (Ich habe das Gefühl, das hat damals besser geklappt als heute!)
Bei den ersten Restaurantbesuchen gab es Hilfe beim Ruhetraining. Easy kennt sich aus.
Aber auch Lotta kann man eindeutig vertrauen!
Paul ist schon früh mit dem Wohnmobil unterwegs – hier auf einem Hausboot in Hitzacker.
Und Paul geht wandern. Anfangs braucht er noch etwas Hilfe beim Klettern (hier im Harz).
Er lernt Autofahren …
… als Beifahrer natürlich!
Paul trifft sich immer gern mit seinem Lieblingsbruder Finlay.
Und er mag Wasser – und Strandurlaube!
Paul geht natürlich regelmäßig in die Hundeschule.
Außerdem ist er viel unterwegs. Inzwischen läuft er beim Wandern auch selbständig!
Bei jedem Wetter … (Paul mit Freund Muffin, (c) Maj-Britt Reichelt)
… und ist sowieso einfach nur toll!

Mein Herzenspferd: Der Vollblutaraber El Santee

Ich freue mich, dass ich immer mehr Rückmeldungen von Menschen bekomme, die meinen Blog verfolgen. Unter euch sind viele liebe alte Bekannte, die mich noch aus meiner Zeit in Baden-Württemberg und als aktive Distanzreiterin kennen und die mich nach meinen Pferden fragen …

Fast 20 und immer noch topfit! Foto: Ricarda Worries

Mein sicher erfolgreichstes und bekanntestes Pferd war der Tee. El Santee, geboren 1995, Vollblutaraber von Rinaldo (v. Ibn Galal 5), aus der Siyaka (v. El Mokari, ein El Shaklan Sohn). Der Tee zog als Vierjähriger bei mir ein und als ich mich in seinen Equidenpass als Besitzerin eintragen lassen wollte, sprach mich jemand aus dem Zuchtverband an, ob das Pferd so gut sei, wie das Papier. Oh ja, das war er!

Im Jahre 2000 bei seinem Umzug nach Stuttgart. Foto: Rainer Nardmann

Als Vierjähriger noch ziemlich reaktiv, übersensibel und nicht einfach zu reiten – eine falsche Bewegung im Sattel und er begann zu bocken … – wurde er im Laufe seines Lebens immer zuverlässiger. Und vielseitig war er, was haben wir nicht alles zusammen gemacht: A-Dressuren, Springstunden, unzählige Reiterrallyes, Urlaube am Wattenmeer, Wanderritte und natürlich Distanzritte. Letzteres war seine Passion: Bis 120 km in der Wertung war er bis zu seinem schicksalshaften Ritt in Nörten-Hardenberg, wo er sich auf einem Begleitritt der Deutschen Meisterschaft eine Vergiftung mit Phospohor und Arsen zuzog, immer in der Wertung.

Wanderritt ins Frankenland 2009.
Unser erster internationaler Distanzritt in Kreuth 2008. Foto: Rainer Nardmann
Dressur geht auch: 2014 bei einem Kurs mit Manuel Jorge de Oliveira.

Auch im Alter noch ein Charakterpferd, mein damaliges Nachwuchspferd, den kleinen Camargue Callison hat er nie akzeptiert, war der Tee bis kurz vor seinem Tod noch reitbar. Im Dezember 2018 musste ich ihn dann mit einer Dünndarmkolik erlösen lassen, ein schwerer Verlust. Er fehlt mir noch immer!

Ein Jahr vor seinem Tod – immer noch für jeden Quatsch zu haben. Foto: Assunta Gundlach.

Ende 2020 – Corona und mehr …

Silvesternachrufe zu erstellen ist 2020 wohl besonders schwierig. Nicht, weil es an Themen mangelt, sondern weil 2020 einfach ein besonderes Jahr war – für jeden von uns. Das alles beherrschende Thema ist und war Corona.

Es ist gerade eine komische Zeit, in der man sich manchmal fühlt, wie in einem schlechten Katastrophenfilm. Die Pandemie bestimmt unser aller Leben – mit unterschiedlichen Emotionen und Auswirkungen.

Nur zu gut kann ich mich an meine eigenen Worte aus dem Januar erinnern: „Das ist nicht gefährlicher als eine Grippe, macht euch keine Sorgen!“, so sprach ich zu einer Gruppe von Grundschülern, die ich zu der Zeit nachmittags betreute. Eigentlich stehe ich noch immer zu diesen Worten, ich möchte nicht, dass Grundschüler sich Sorgen machen müssen wegen der Corona-Pandemie.

Und dennoch muss ich immer wieder daran denken, dass dieser Satz nicht wahr war. Die Schülerinnen und Schüler hatten allen Grund sich Sorgen zu machen. Ihr ganzes Leben hat sich verändert, sie haben fast alle eine Zeit ohne Schule erlebt, sehen ihre Freunde in der Schule jetzt nur mit Maske und müssen Abstand halten zu Kindern aus anderen Jahrgängen. Ob sie zu Hause belastende Situationen erleben, kann ich teilweise nur erahnen. Manche zumindest leben mit vielen Personen in zu kleinen Wohnungen, andere wiederum haben Eltern, die selbständig sind. Ich weiß, dass die Kinder von den finanziellen Sorgen der Eltern leider oft mehr mitbekommen als gut für sie ist. Und es sind nicht nur die Kinder, die unter den veränderten Umständen leiden.

Für mich selbst waren die Einschränkungen im Frühjahrs Lockdown eigentlich ganz erträglich. Ich gehe gern Essen und mag (Punk-)Konzerte, aber ein paar Wochen geht es schon auch mal ohne … Mein Hobby Reiten konnte ich relativ uneingeschränkt weiter betreiben, da die Tierversorgung durch das Tierschutzgesetz weiter gewährleistet wurde. Ich hatte sogar mehr Zeit dazu, denn als Risikopatientin war ich irgendwann nur noch eingeschränkt als Pädagogin in Einrichtungen tätig. Eigentlich eine ganz komfortable Situation.

Noch vor dem Frühjahrs-Lockdown hatte ich meinen zukünftigen Hund Paul kennengelernt, für den ich in diesem Jahr dann glücklicherweise ausreichend Zeit hatte. Ein positiver Nebeneffekt. Außerdem konnte man sich ja draußen zum Spazierengehen treffen, ich hatte also weiterhin die Möglichkeit meine Sozialkontakte zu pflegen.

Als belastend habe ich die Sorge um die Eltern und andere ältere Verwandte empfunden. Ich darf meinen Onkel, der in einem Altersheim lebt, nicht mehr besuchen und eine ältere Tante hat Angst mich zu treffen – auch draußen. Zudem erlebe ich, wie wohl jeder andere auch, in meinem privaten Umfeld Menschen, die psychisch vorbelastet sind und denen die Einsamkeit zu schaffen macht und die unter verstärkten Ängsten leiden.

Zu diesem Jahr gehören auch die unterschiedlichen Wahrnehmung der Coronapolitik und der Proteste dagegen. Doch anders als bei anderen Protestbewegungen wie beispielsweise der Anti-Atomkraftbewegung oder „Friday for future“ beobachte ich bei den Protesten gegen die Coronapolitik eine Ausgrenzung von und auch sehr stark durch die Protestierenden, die zu einer massiven gesellschaftliche Spaltung führt. Wir spalten eine Gesellschaft, die eigentlich mit vereinten Kräften gegen den Auswirkungen der Pandemie (und gegen Rechts!) zusammenstehen müsste.

Für 2020 wünsche ich mir natürlich ein Ende der Coronapandemie und mehr Offenheit und Solidarität. Und Gesundheit! Für alle, die mir und euch am Herzen liegen!

Das ist er, der neue Mitbewohner 2020.