Buchtipp für Hundebesitzer: Zielobjektsuche

Kennt ihr Zielobjektsuche? Das ist eine Art der Suche, die man mit seinem Hund sehr gut zu Hause üben kann und die durch die ruhige Arbeit prima zur Auslastung geeignet ist – ohne den Hund zu sehr hochzufahren. Also ideal für junge alberne Hütehunde …

Ich hatte angefangen die Objektsuche in einer Hundeschule zu trainieren. Der Paul hat dort gelernt ein Objekt, in diesem Fall eine Holzwäscheklammer anzuzeigen. Konkret heißt das, dass er die Klammer sucht, dafür mit einem Klick belohnt wird (Verstärkerklick) und dann einen Moment später am Objekt seine Belohnung bekommt. Dadurch lernt er, sich ruhig vor das Suchobjekt zu legen und die Belohnung abzuwarten. Das hat er bisher gut verstanden, aber leider kamen wir ohne Hundeschule jetzt nicht mehr weiter.

Damit ich auch während des Lockdowns weiter mit ihm arbeiten kann, habe ich mir das Buch von Thomas und Ina Baumann zum Thema bestellt. Das ist übrigens leider nicht mehr beim Kosmos Verlag lieferbar, sodass ich es nur über amazon bestellen konnte.

Was mir an dem Buch gefällt sind die tollen Fotos, auf denen man den Ablauf der Suche gut erkennen kann. Inhaltlich finde ich den Einstieg sehr langatmig, was vielleicht daran liegen kann, dass wir diesen ja bereits mit dem Hund erarbeitet hatten. Die ersten Übungen zum Klicker gibt es auf Seite 29, aber den Einstieg in die Zielobjektsuche und das Anklickern gibt es erst ab Seite 47. Bis dahin muss man sich schon durch eine ganze Menge Theorie hindurcharbeiten. Dann gibt es aber eine Menge hilfreicher Tipps und wirklich gute Anleitungen. Richtig gut gefallen haben mir die Ideen zur ZOS in der Stadt, auch wenn ich noch nicht weiß, wie viele Übungsjahre wir wohl brauchen bis der Paul in einem Zoogeschäft zwischen Futtersäcken und anderen spannenden Gerüchen suchen kann!

Thomas und Ina Baumann: ZOS – Zielobjektsuche. Kosmos Verlag, Stuttgart, 2016. ISBN 978-3-440-15103-7

Ausflugstipp: Nordsee mit Wohnmobil – Neuharlingersiel

Im Moment scheinen die Ausflugsmöglichkeiten sehr begrenzt, aber noch darf man Tagesausflüge machen. Und ehrlich gesagt halte ich es für sinnvoller, alleine (oder fast alleine) durch die Natur zu streifen als sich mit Massen im Stadtpark zu tummeln.

Für kurze Ausflüge eignet sich Ostfriesland sehr gut. Im Sommer reise ich nicht so gerne an die deutsche Nordseeküste, weil es zu wenig Freilaufmöglichkeiten für Hunde gibt, im Winter ist es aber recht entspannt.

Neuharlingersiel liegt im Landkreis Wittmund und ist auch Ausgangpunkt für die Fähren nach Spiekeroog. Vom Parkplatz am Strand aus, kann man die Fähren beobachten und ist direkt am alten Kutterhafen. Um den alten Hafen herum gibt es einige Einkehrmöglichkeiten und im Lockdown zumindest einen empfehlenswerten Bäcker. Im Hafen selbst gibt es natürlich die Krabbenkutter zu bestaunen. Die Kutter fahren noch aktiv zum Fischen aufs Meer und auf manchen Kuttern kann man sogar mitfahren.

Neuharlingersiel ist für mich einer der schönsten Orte an der Nordeeküste, wenn auch nur im Winter, da man mit den Hunden sonst nicht an den Strand kann.

Parken kann man direkt am alten Hafen.
Die „Antares“ fisch noch aktiv, die „Lulu Meinders“ stammt noch aus dem Jahre 1963 und mit der „Gorch Fock“ können Ausflügler bis Spiekeroog fahren (v. l. n. r.)
Die rote „Sperber“ stammt aus dem Jahre 1956 und wird nicht mehr zum Fischen eingesetzt.
Am Sielhof führt ein schöner Wanderweg entlang.

Ausflugstipp: Mit Wohnmobil in Harlesiel an der Nordsee

Da wir Silvester nicht in Osnabrück verbringen wollten, sondern etwas ruhiger draußen in der Natur, hatten wir uns auf den Weg an die Nordsee gemacht. In Harlesiel bei Carolinensiel haben wir dann einen netten Stellplatz am Meer gefunden.

Der Strand selbst ist in Harlesiel nicht groß und für Hundebesitzer gibt es wohl im Sommer nicht so viele Möglichkeiten den Hund entspannt laufen und spielen zu lassen. Aber jetzt im Winter war das ganze Campingplatzgelände frei, sodass unsere Hunde ordentlich rennen konnten und die Silvesternacht dann bei wenig Geböller einfach entspannt verschlafen haben.

Am Strand konnte man ganz entspannt parken.
Leider kein Sandstrand. Für einen Ausflug im Winter nett, aber eher nichts für den Sommerurlaub.

Buchtipp für Reiter: Gymnastizieren an der Hand

Sonntag nachmittag im Januar, eine gute Gelegenheit das Bücherregal durchzuschauen … Im Pferdebuchregal habe ich ein Buch entdeckt, das ich euch gerne vorstellen möchte: Kathrin Roida „Gymnastizieren an der Hand“.

Ich habe Kathrin während meiner Tätigkeit für das Magazin Piaffe schon mehrmals getroffen und mit ihr auch schon Einheiten zum Thema Bodenarbeit und Arbeit an der Hand für das Heft erarbeitet. Ihre feine Art mit den Pferden zu arbeiten, schätze ich sehr.

In ihrem Buch werden zunächst die Grundlagen der Bodenarbeit erklärt. Sehr gut finde ich, dass auch gymnastizierende Übungen, Longieren vorwärts-abwärts (am Kappzaum, nicht an der Trense!) und Abkau- und Biegeübungen vorgestellt und erklärt werden. Gerade diese Übungen finde ich aus Sicht der Physiotherpeutin sehr sinnvoll – für alle Pferde, unabhängig von ihrem Ausbildungsstand.

Bei den dann folgenden versammelnden Seitengängen empfehle ich persönlich, sich von einem guten Trainer helfen zu lassen. So gut die Erklärungen auch sind, auch als Ergänzung zu gutem Unterricht, einen zweiten Blick auf das Pferd finde ich hier immer wichtig.

Im hinteren Teil ist das Buch sicher eher für die erfahrenen Handarbeiter unter uns gedacht. Galopp an der Hand, Piaffe und Passage sind schon eher was für Fortgeschrittene – aber man darf ja Ziele haben!

Kathrin Roida: Gymnastizieren an der Hand. Kosmos Verlag, Stuttgart, 2017. ISBN 978-3-40-14928-7

Ende 2020 – Corona und mehr …

Silvesternachrufe zu erstellen ist 2020 wohl besonders schwierig. Nicht, weil es an Themen mangelt, sondern weil 2020 einfach ein besonderes Jahr war – für jeden von uns. Das alles beherrschende Thema ist und war Corona.

Es ist gerade eine komische Zeit, in der man sich manchmal fühlt, wie in einem schlechten Katastrophenfilm. Die Pandemie bestimmt unser aller Leben – mit unterschiedlichen Emotionen und Auswirkungen.

Nur zu gut kann ich mich an meine eigenen Worte aus dem Januar erinnern: „Das ist nicht gefährlicher als eine Grippe, macht euch keine Sorgen!“, so sprach ich zu einer Gruppe von Grundschülern, die ich zu der Zeit nachmittags betreute. Eigentlich stehe ich noch immer zu diesen Worten, ich möchte nicht, dass Grundschüler sich Sorgen machen müssen wegen der Corona-Pandemie.

Und dennoch muss ich immer wieder daran denken, dass dieser Satz nicht wahr war. Die Schülerinnen und Schüler hatten allen Grund sich Sorgen zu machen. Ihr ganzes Leben hat sich verändert, sie haben fast alle eine Zeit ohne Schule erlebt, sehen ihre Freunde in der Schule jetzt nur mit Maske und müssen Abstand halten zu Kindern aus anderen Jahrgängen. Ob sie zu Hause belastende Situationen erleben, kann ich teilweise nur erahnen. Manche zumindest leben mit vielen Personen in zu kleinen Wohnungen, andere wiederum haben Eltern, die selbständig sind. Ich weiß, dass die Kinder von den finanziellen Sorgen der Eltern leider oft mehr mitbekommen als gut für sie ist. Und es sind nicht nur die Kinder, die unter den veränderten Umständen leiden.

Für mich selbst waren die Einschränkungen im Frühjahrs Lockdown eigentlich ganz erträglich. Ich gehe gern Essen und mag (Punk-)Konzerte, aber ein paar Wochen geht es schon auch mal ohne … Mein Hobby Reiten konnte ich relativ uneingeschränkt weiter betreiben, da die Tierversorgung durch das Tierschutzgesetz weiter gewährleistet wurde. Ich hatte sogar mehr Zeit dazu, denn als Risikopatientin war ich irgendwann nur noch eingeschränkt als Pädagogin in Einrichtungen tätig. Eigentlich eine ganz komfortable Situation.

Noch vor dem Frühjahrs-Lockdown hatte ich meinen zukünftigen Hund Paul kennengelernt, für den ich in diesem Jahr dann glücklicherweise ausreichend Zeit hatte. Ein positiver Nebeneffekt. Außerdem konnte man sich ja draußen zum Spazierengehen treffen, ich hatte also weiterhin die Möglichkeit meine Sozialkontakte zu pflegen.

Als belastend habe ich die Sorge um die Eltern und andere ältere Verwandte empfunden. Ich darf meinen Onkel, der in einem Altersheim lebt, nicht mehr besuchen und eine ältere Tante hat Angst mich zu treffen – auch draußen. Zudem erlebe ich, wie wohl jeder andere auch, in meinem privaten Umfeld Menschen, die psychisch vorbelastet sind und denen die Einsamkeit zu schaffen macht und die unter verstärkten Ängsten leiden.

Zu diesem Jahr gehören auch die unterschiedlichen Wahrnehmung der Coronapolitik und der Proteste dagegen. Doch anders als bei anderen Protestbewegungen wie beispielsweise der Anti-Atomkraftbewegung oder „Friday for future“ beobachte ich bei den Protesten gegen die Coronapolitik eine Ausgrenzung von und auch sehr stark durch die Protestierenden, die zu einer massiven gesellschaftliche Spaltung führt. Wir spalten eine Gesellschaft, die eigentlich mit vereinten Kräften gegen den Auswirkungen der Pandemie (und gegen Rechts!) zusammenstehen müsste.

Für 2020 wünsche ich mir natürlich ein Ende der Coronapandemie und mehr Offenheit und Solidarität. Und Gesundheit! Für alle, die mir und euch am Herzen liegen!

Das ist er, der neue Mitbewohner 2020.